Wir brauchen Fortschritte
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) übt Kritik am G20-Format, hofft aber dennoch auf kleine Fortschritte.
FRAGE: Der G20-Gipfel wird von massiver Gewalt überschattet. st ein solches Format mitten in einer Metropole noch zeitgemäß?
GABRIEL: Ehrlich gesagt muss sich doch die erste Kritik nicht an eine solche Veranstaltung richten, sondern an die gewalttätigen Demonstranten. Wie kann man für eine gerechtere und friedlichere Welt eintreten und dann selbst im eigenen Land mit Gewalt vorgehen? Ich kann die Kritik an den G-20-Treffen gut verstehen und teile vieles davon. Aber in demokratischen Ländern muss es möglich sein, dass sich Staats- und Regierungschefs aus aller Welt treffen, um miteinander zu reden. FRAGE: Nach dem Gespräch mit US-Präsident Donald (rump – rechnen Sie nur noch mit dem +leinsten gemeinsamen Nenner beim ,limaschutz? GABRIEL: Leider deutet manches darauf hin. Und nicht nur beim Klimaschutz. Auch beim Welthandel entfernen sich die USA von der international für alle verbindliche Ordnung. Wir sagen: Es muss die Stärke des Rechts herrschen und nicht das Recht des Stärkeren. Der SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz fordert zu Recht, dass aus freiem endlich fairer Handel werden muss. FRAGE: -iele .ugen haben sich auf das (reffen des USPräsidenten mit seinem russischen ,ollegen /ladimir Putin gerichtet. /äre eine .nnäherung der beiden nicht schon ein 0rfolg? GABRIEL: Eindeutig: Ja! Mehr noch: Wir brauchen diese kleinen Fortschritte, damit große wieder möglich werden. Ohne Annäherung von Russland und den USA werden alle diese Kriege weitergehen, denn die meisten Kriegsparteien verstecken sich hinter diesen beiden Großmächten.