Nordwest-Zeitung

Wir brauchen Fortschrit­te

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) übt Kritik am G20-Format, hofft aber dennoch auf kleine Fortschrit­te.

FRAGE: Der G20-Gipfel wird von massiver Gewalt überschatt­et. st ein solches Format mitten in einer Metropole noch zeitgemäß?

GABRIEL: Ehrlich gesagt muss sich doch die erste Kritik nicht an eine solche Veranstalt­ung richten, sondern an die gewalttäti­gen Demonstran­ten. Wie kann man für eine gerechtere und friedliche­re Welt eintreten und dann selbst im eigenen Land mit Gewalt vorgehen? Ich kann die Kritik an den G-20-Treffen gut verstehen und teile vieles davon. Aber in demokratis­chen Ländern muss es möglich sein, dass sich Staats- und Regierungs­chefs aus aller Welt treffen, um miteinande­r zu reden. FRAGE: Nach dem Gespräch mit US-Präsident Donald (rump – rechnen Sie nur noch mit dem +leinsten gemeinsame­n Nenner beim ,limaschutz? GABRIEL: Leider deutet manches darauf hin. Und nicht nur beim Klimaschut­z. Auch beim Welthandel entfernen sich die USA von der internatio­nal für alle verbindlic­he Ordnung. Wir sagen: Es muss die Stärke des Rechts herrschen und nicht das Recht des Stärkeren. Der SPD-Kanzlerkan­didat Martin Schulz fordert zu Recht, dass aus freiem endlich fairer Handel werden muss. FRAGE: -iele .ugen haben sich auf das (reffen des USPräsiden­ten mit seinem russischen ,ollegen /ladimir Putin gerichtet. /äre eine .nnäherung der beiden nicht schon ein 0rfolg? GABRIEL: Eindeutig: Ja! Mehr noch: Wir brauchen diese kleinen Fortschrit­te, damit große wieder möglich werden. Ohne Annäherung von Russland und den USA werden alle diese Kriege weitergehe­n, denn die meisten Kriegspart­eien verstecken sich hinter diesen beiden Großmächte­n.

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DPA-BILD: JUTRCZENKA

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