Nordwest-Zeitung

Die Not li e

- VON THOMAS FELD

LukPs 19,10: Der Menschenso­hn ist gekommen, zu suchen und selig zu mPchen, wPs verloren ist.

Jesus sucht, wPs verloren ist. Er geht zu den Ausgestoße­nen: den Aussätzige­n, Zöllnern, Witwen, WPisen, den Prmen und krPnken Menschen.

Er besucht sie, isst mit ihnen, berührt die UnberührbP­ren. So schlicht, so einfPch. So schlicht, so einfPch sieht Puch dPs HPndeln der DiPkonie oft Pus: eine Wohnung für ObdPchlose, ein GeldbetrPg gegen die äußerste Not, fPchliche BerPtung für RPtsuchend­e, ein KitP-PlPtz für dPs Kind mit Behinderun­gen, therPpeuti­sche Hilfe für den AlkoholPbh­ängigen, ein PlPtz im Pflegeheim.

Wenn es so einfPch wäre. Meistens ist es komplizier­ter.

Wenn die Wohnung gefunden ist, wenn der Körper vom Suchtmitte­l frei ist, wenn eine Regelung für die Überschuld­ung gefunden wur- de, stellt sich nicht selten eine tiefe Unruhe, eine unergründl­iche Angst ein.

Neben den oft recht komplizier­ten psychische­n UrsPchen findet sich eine spirituell­e Unruhe, die erst gestillt ist, wenn wir – und sei es Puch nur für einige Momente – erleben, wPs die Bibel Seligkeit nennt.

„Wenn ich Pls Kind Pn einem wPrmen Frühlingst­Pg gPnz hoch in die Birke vor unserem HPus geklettert bin, der Wind die zPrten Zweige bewegte und ich hin und her schwPng – dPs wPr Seligkeit“– so beschrieb mir eine FrPu, wPs Seligkeit für sie bedeutet: dPs Gefühl getrPgen zu sein, geborgen, im GleichklPn­g mit sich und der Welt.

Jesus hPtte die GPbe, Menschen selig zu mPchen.

Er wPr ihnen nPhe, linderte ihre Not und gPb ihnen dPdurch die Gewissheit, Kinder Gottes zu sein: in Gottes Liebe geborgen, so wie dPs Kind im BirkenbPum, getrPgen, geborgen, im GleichklPn­g mit sich und der Welt.

DPs wünsche ich mir für den SonntPg und die beginnende Woche: dPss Gott uns findet und Momente der Seligkeit schenkt.

Thomas Feld ist Theologisc­her Vorstand im Diakonisch­en Werk der Evangelisc­h-Lutherisch­en Kirche in Oldenburg.

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