Kinderstadt hat viel Ähnlichkeit mit Realität
Bürgermeisterin Elisabeth und Oberbürgermeister Jürgen Krogmann tauschen sich aus – Einträge in Gästebücher
Trotz einiger Schwierigkeiten, fällt das Fazit zur Kinderstadt 2017 positiv aus. Demokratisch haben die Kinder vier Tage lang eine Stadt verwaltet.
OLDENBURG – In der Kinderstadt 2017 wird noch diskutiert, abgestimmt und gearbeitet. Dass das eine gute Idee ist, finden sowohl die Kinder als auch Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Und die Eltern können sich davon an diesem Samstag überzeugen, denn auch dann tagt die Bürgerversammlung noch einmal.
Städte haben Parallelen
Am Freitagvormittag stand für eine Delegation der Kinderstadt der Besuch bei Oldenburgs Oberbürgermeister an. Jürgen Krogmann empfing sie im kleinen Sitzungssaal des Rathauses und tauschte sich mit seiner Amtskollegin, Kinderstadtbürgermeisterin Elisabeth, aus. Beide Gruppen trugen sich jeweils in das Gästebuch der anderen Stadt ein.
Krogmann erzählte von all den Mitarbeitern, die bei ihm arbeiten – immerhin 2500 Menschen – und auch von all den Aufgaben, die die Stadt übernimmt – wie der Instandhaltung von Straßen oder aber der Jugendarbeit. „Bei uns ist das natürlich ein viel kleinerer Betrieb“, sagt Elisabeth.
Was nicht heißt, dass in den Bürgerversammlungen nicht heiß diskutiert wird und dass sich die Bürgermeisterkandidaten nichts für ihren Wahlkampf ausdenken mussten. „In der Kinderstadt weiß man nie womit man werben kann“, meint Elisabeth. „Am Ende bleibt dann nur, dass sie mehr Geld bekommen.“Krogmann lacht.
Besonders als Elisabeth von all den organisatorischen Aufgaben erzählt und der Länge der Bürgerversammlung, sieht er viele Parallelen zum Arbeiten in der Stadt Oldenburg. Ob Elisabeth nicht auch in die Politik möchte? „Nein, ich werde Anwältin“, sagt sie bestimmt.
Krogmann erklärt außerdem, dass es in der Jugendherberge und am Haus der Jugend in der Von-Finckh-Straße, wo jetzt die Kinderstadt ist, einige Veränderung geben werde. Die Institutionen dort werden umziehen, da das Gebäude zu Wohnungen umgebaut wird. „Wir werden dort nicht alle Bäume erhalten können, aber sie werden auch nicht alle gefällt“, erklärt er. Außerdem müsse die Stadt für jeden gefällten Baum an einer anderen Stelle mehrere neue pflanzen.
Kinder wollen in Politik
Kian aus der Kinderdelegation hat eine Frage an Krogmann: „Hätten Sie damit gerechnet, dass Sie Bürgermeister werden?“„Ich habe natürlich schon gedacht, dass ich Chancen hätte, sonst hätte ich nicht kandidiert“, antwortet der Oberbürgermeister.
Nach den Erfahrungen in der Kinderstadt haben zwei Kinder Lust darauf, in die Politik zu gehen: Shirin und Jacob melden sich. „Mal schauen, ob wir euch in ein paar Jahren im Stadtrat begrüßen dürfen“, sagt Krogmann.