300-duro-Privatfahrt kommt dWd teuer zu stehen
Was kostet eigentlich das Gutachten zur Akte Timo ;oppe< – Fragen und Antworten
OLDENBURG/WILDESHAUSEN – Darf sich jemand, der EWEVorstand werden möchte, von einem EWE-Angestellten, mit dem er privat befreundet ist, für 300 Euro „unter der Hand“in den Ski-Urlaub fahren lassen? Diese Frage hat nach den
-Recherchen zur „Akte Timo Poppe“zu lebhaften Diskussionen geführt. Ebenso sehr hat unsere Leser aber diese Frage bewegt: Wie viel musste EWE für das 26 Seiten starke Gutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG bezahlen, das die 300Euro-Privatfahrt des Vorstandskandidaten Poppe rechtlich einordnen sollte?
Wie teuer war das Gutachten zum Fall Poppe ?
Weder EWE noch KPMG nennen Zahlen. „Bitte haben Sie Verst:ndnis dafür, dass wir uns zu Mandatsverh:ltnissen nicht öffentlich :ußern“, heißt es etwa bei KPMG.
Branchenkennern zufolge rechnen Wirtschaftsprüfer zumeist nach Tagess:tzen ab, deren Höhe wiederum von der Einstufung der Berater abh:ngt: Prüft hier ein „Junior“, „Senior“oder gar ein „Partner“? Das Skiurlaubs-Gutachten haben drei Juristen unterschrieben, einer davon als „Senior-Manager“, ein zweiter als „Partner“. Insider rechnen damit, dass ihr Bericht eine „mittlere fünfstellige Summe“gekostet hat.
Wer hat das Gutachten in Auftrag gege-en ?
In Auftrag gegeben hat das Gutachten der EWE-Aufsichtsrat. „Es gab ein Hinweisschreiben – und wir sind aus Haftungsgründen verpflichtet, Hinweisen nachzugehen“, erkl:rt der inzwischen ausgeschiedene Chef des Gremiums, Stephan-Andreas Kaulvers. Er verweist darauf, dass hier der Vorwurf „Schwarzarbeit“im Raum stand – und so etwas würde, sollte sich solch ein Vorwurf bewahrheiten, gegen die charakterliche Eignung eines Kandidaten für einen Vorstandsposten sprechen. (KPMG h:lt Poppes Fahrt für nicht justiziabel.)
Was prüft KPMG sonst noch für die EWE ?
Die Wirtschaftsprüfer haben unter anderem Gutachten erstellt zu Vorwürfen gegen den inzwischen entlassenen Vorstandschef Matthias Brückmann, zu Korruptionsvorwürfen bei EWE Netz, zum Vorwurf möglicher Steuerhinterziehungen bei EWE Netz. Die beiden letztgenannten Themen betreffen Timo Poppe ebenfalls, der früher als Generalbevollm:chtiger bei EWE für die Netze verantwortlich war und Aufsichtsrat bei EWE Netz ist. Abschlussberichte liegen noch nicht vor.
Nach -Informationen befindet sich seit Monaten eine knapp zweistellige Zahl von KPMG-Gutachtern im Haus der EWE. Die Gesamtkosten für die Prüfungen dürften deutlich im sechsstelligen Bereich liegen – oder höher.
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