Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Um Christi Himmelfahrt drohen Staus
Vor dem langen Wochenende rechnet der ADAC mit viel Verkehr. Das Wetter wird dafür schön.
DÜSSELDORF Am meisten Geduld müssen Autofahrer laut ADACPrognose am Mittwoch von 13 bis 19 Uhr aufbringen, wenn Berufspendler und Kurzurlauber aufeinandertreffen. „Betroffen sind vor allem die Ballungsraum-Autobahnen sowie die Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküste und in die Niederlande“, sagt Verkehrsexperte Roman Suthold. In NRW zählte der Tag vor Christi Himmelfahrt 2023 zu den staureichsten Tagen des Jahres (695 Staustunden). Nachmittags gab es auf den Autobahnen zeitweise mehr als 420 Kilometer Stau.
Deutlich weniger Störungen auf den Autobahnen in NRW erwartet der ADAC von Donnerstag bis Samstag. Am Sonntagnachmittag sorgt dann der Rückreiseverkehr wieder für etwas vollere Strecken. An Christi Himmelfahrt und am Wochenende sind auf den Ausfallstraßen der Städte in die Naherholungsgebiete auch Verzögerungen durch Tagesausflügler möglich.
Vor allem die Autobahnen rund um Köln und im Ruhrgebiet bleiben laut ADAC-Einschätzung Stau-Hotspots. Mehr Geduld brauchen Autofahrer besonders an Baustellen, von denen es bundesweit aktuell fast 1300 gibt, davon alleine 550 bis 600 in NRW. Beliebte Ziele für Reisende aus Nordrhein-Westfalen sind unverändert die deutsche Nord- und Ostseeküste sowie die Niederlande. „Autofahrer, die in die Niederlande reisen, müssen sich darauf einstellen, dass auch jenseits der Grenze gerade am Mittwoch die Autobahnen in Richtung Küste stark von Stau betroffen sind“, sagt Suthold.
Verzögerungen erwartet der ADAC in NRW auf der A1 (Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg), der A2 (Oberhausen – Dortmund – Hannover) und A3 (Emmerich – Oberhausen – Köln – Frankfurt). Auf dem gesamten Kölner Autobahnring (A1/A3/A4) müssen Autofahrer
abschnittsweise immer wieder mit Stau oder stockendem Verkehr rechnen. Erhöhtes Staupotenzial sieht der ADAC in NRW auch auf der A40 (Dortmund – Essen – Duisburg – Straelen – Venlo), A42 (Dortmund – Oberhausen – Kamp-Lintfort) und A45 (Dortmund – Hagen – Lüdenscheid).
Hinzu kommt: In den Bundesländern Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, SchleswigHolstein und Thüringen ist der Tag nach dem Feiertag offiziell schulfrei. In NRW legen viele Schulen einen beweglichen Ferientag auf den Brückentag zwischen Christi Himmelfahrt und dem Wochenende.
Am Mittwoch und Sonntag sind auch Stauberater mit ihren Motorrädern auf den NRW-Autobahnen unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplanung, erklären die Rettungsgasse und verteilen Getränke und Spielsachen für Kinder, um die Wartezeit erträglicher zu machen.
Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft. In der Regel macht es erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren, rät der Club. Christi Himmelfahrt ist auch in Österreich und der Schweiz ein Feiertag. Deshalb erwartet der ADAC ebenso in den Nachbarländern gerade bei schönem Wetter lebhaften Ausflugsverkehr. Dieser dürfte sich vor allem auf den Zufahrtsstraßen der Ausflugsregionen im untergeordneten Straßennetz der Alpenländer bemerkbar machen – etwa in Österreich die Kärntner Seen, das Salzkammergut, der Neusiedlersee und die Erholungsgebiete der Schweizer Kantone Tessin und Wallis.
Etwas längere Fahrzeiten gilt es auch auf der Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und GotthardRoute einzuplanen. Die Aufenthalte an den Grenzen bei der Ein- und Ausreise dürften 30 Minuten nicht übersteigen. Verlängerte Fahrzeiten können auch auf den Hauptverbindungen von und nach Polen und den Niederlanden anfallen.
Für alle, die zu Hause bleiben an Christi Himmelfahrt: Das Wetter verspricht gut zu werden. „Der Feiertag könnte der sonnigste Tag der Woche werden“, sagt eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes. Erwartet werden Höchsttemperaturen zwischen 19 und 21, im höheren Bergland um 17 Grad. Dazu weht ein schwacher Wind aus nördlicher Richtung. Klingt nach einem angenehmen Tag.