Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Um Christi Himmelfahr­t drohen Staus

Vor dem langen Wochenende rechnet der ADAC mit viel Verkehr. Das Wetter wird dafür schön.

- VON CLAUDIA HAUSER

DÜSSELDORF Am meisten Geduld müssen Autofahrer laut ADACProgno­se am Mittwoch von 13 bis 19 Uhr aufbringen, wenn Berufspend­ler und Kurzurlaub­er aufeinande­rtreffen. „Betroffen sind vor allem die Ballungsra­um-Autobahnen sowie die Strecken in Richtung Nord- und Ostseeküst­e und in die Niederland­e“, sagt Verkehrsex­perte Roman Suthold. In NRW zählte der Tag vor Christi Himmelfahr­t 2023 zu den staureichs­ten Tagen des Jahres (695 Staustunde­n). Nachmittag­s gab es auf den Autobahnen zeitweise mehr als 420 Kilometer Stau.

Deutlich weniger Störungen auf den Autobahnen in NRW erwartet der ADAC von Donnerstag bis Samstag. Am Sonntagnac­hmittag sorgt dann der Rückreisev­erkehr wieder für etwas vollere Strecken. An Christi Himmelfahr­t und am Wochenende sind auf den Ausfallstr­aßen der Städte in die Naherholun­gsgebiete auch Verzögerun­gen durch Tagesausfl­ügler möglich.

Vor allem die Autobahnen rund um Köln und im Ruhrgebiet bleiben laut ADAC-Einschätzu­ng Stau-Hotspots. Mehr Geduld brauchen Autofahrer besonders an Baustellen, von denen es bundesweit aktuell fast 1300 gibt, davon alleine 550 bis 600 in NRW. Beliebte Ziele für Reisende aus Nordrhein-Westfalen sind unveränder­t die deutsche Nord- und Ostseeküst­e sowie die Niederland­e. „Autofahrer, die in die Niederland­e reisen, müssen sich darauf einstellen, dass auch jenseits der Grenze gerade am Mittwoch die Autobahnen in Richtung Küste stark von Stau betroffen sind“, sagt Suthold.

Verzögerun­gen erwartet der ADAC in NRW auf der A1 (Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg), der A2 (Oberhausen – Dortmund – Hannover) und A3 (Emmerich – Oberhausen – Köln – Frankfurt). Auf dem gesamten Kölner Autobahnri­ng (A1/A3/A4) müssen Autofahrer

abschnitts­weise immer wieder mit Stau oder stockendem Verkehr rechnen. Erhöhtes Staupotenz­ial sieht der ADAC in NRW auch auf der A40 (Dortmund – Essen – Duisburg – Straelen – Venlo), A42 (Dortmund – Oberhausen – Kamp-Lintfort) und A45 (Dortmund – Hagen – Lüdenschei­d).

Hinzu kommt: In den Bundesländ­ern Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenbur­g-Vorpommern, Niedersach­sen, Sachsen, SchleswigH­olstein und Thüringen ist der Tag nach dem Feiertag offiziell schulfrei. In NRW legen viele Schulen einen bewegliche­n Ferientag auf den Brückentag zwischen Christi Himmelfahr­t und dem Wochenende.

Am Mittwoch und Sonntag sind auch Stauberate­r mit ihren Motorräder­n auf den NRW-Autobahnen unterwegs. Sie beruhigen genervte Urlauber, helfen bei der Routenplan­ung, erklären die Rettungsga­sse und verteilen Getränke und Spielsache­n für Kinder, um die Wartezeit erträglich­er zu machen.

Bei einem Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraße­n zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichst­recken schnell verstopft. In der Regel macht es erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperru­ng Sinn, von der Autobahn abzufahren, rät der Club. Christi Himmelfahr­t ist auch in Österreich und der Schweiz ein Feiertag. Deshalb erwartet der ADAC ebenso in den Nachbarlän­dern gerade bei schönem Wetter lebhaften Ausflugsve­rkehr. Dieser dürfte sich vor allem auf den Zufahrtsst­raßen der Ausflugsre­gionen im untergeord­neten Straßennet­z der Alpenlände­r bemerkbar machen – etwa in Österreich die Kärntner Seen, das Salzkammer­gut, der Neusiedler­see und die Erholungsg­ebiete der Schweizer Kantone Tessin und Wallis.

Etwas längere Fahrzeiten gilt es auch auf der Tauern-, Fernpass-, Brenner-, Rheintal- und GotthardRo­ute einzuplane­n. Die Aufenthalt­e an den Grenzen bei der Ein- und Ausreise dürften 30 Minuten nicht übersteige­n. Verlängert­e Fahrzeiten können auch auf den Hauptverbi­ndungen von und nach Polen und den Niederland­en anfallen.

Für alle, die zu Hause bleiben an Christi Himmelfahr­t: Das Wetter verspricht gut zu werden. „Der Feiertag könnte der sonnigste Tag der Woche werden“, sagt eine Sprecherin des Deutschen Wetterdien­stes. Erwartet werden Höchsttemp­eraturen zwischen 19 und 21, im höheren Bergland um 17 Grad. Dazu weht ein schwacher Wind aus nördlicher Richtung. Klingt nach einem angenehmen Tag.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Auf den Autobahnen dürfte es nun wieder voll werden.

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