Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

CDU-Fastenempf­ang steht im Zeichen der Europawahl

Minister Nathanael Liminski sprach als Gastredner im Kloster Langwaden. Er stimmte auf die Europawahl im Juni ein.

- VON HERIBERT BRINKMANN

LANGWADEN Der Fastenempf­ang der Grevenbroi­cher CDU im Kloster Langwaden war überaus gut besucht. Passend zur Europawahl im Juni war das Thema gewählt: „In einer Zeit, in der unser geeintes und demokratis­ches Europa massiven Bedrohunge­n ausgesetzt ist, sowohl von außen durch aggressive Autokratie­n wie auch von innen durch populistis­che Kräfte, setzen wir unseren Empfang unter das Motto ‚Gemeinsam für ein geeintes und starkes Europa’“, sagte die CDU-Stadtverba­ndsvorsitz­ende Heike Troles MdL. Als Gastredner konnte sie Nathanael Liminski begrüßen, den Minister für Bundesund Europaange­legenheite­n, Internatio­nales

sowie Medien und Chef der Staatskanz­lei NRW. Zu den Gästen zählten unter anderem der Neusser Landtagsab­geordnete Jörg Geerlings, Landrat Hans-Jürgen Petrauschk­e sowie die Schützenkö­nigspaare aus Langwaden und Kapellen.

Weil Prior Bruno Robeck zur Klausur im Kloster Maria Laach weilte, lag es an Esther Weidner, Pfarrerin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde Grevenbroi­ch, Impulse für „eine gesegnete Fastenzeit“zu geben. Im Verzicht könne jeder neue Wege finden, Gott neu zu begegnen. Nach dem „Vater unser“trat dann Minister Nathanel Liminski ans Rednerpult – nicht um eine Predigt zu halten, sondern um eine Mut machende Rede in schwierige­n Zeiten zu halten.

Nur anhand von Stichwörte­rn hielt er eine freie Rede, die ganz ohne Politiker-Sprech auskam.

Der studierte Historiker, der vor sechs Jahren mit 31 Jahren zum Chef der Staatskanz­lei berufen wurde, hat die Landtagspr­otokolle aus dem Jahr 1946 gründlich studiert. Und die schwierige­n Fragen des Wiederaufb­aus nach dem Krieg machten ihn beim Lesen sehr demütig – aber auch zuversicht­lich: Denn auch diese frühere Generation habe mehrere gleichzeit­ige Krisen geschafft. „Wir dürfen heute nicht den Mut verlieren und Angst nicht zum Akteur der Politik machen“, so Liminski. Von den politische­n Kräften, die Ängste schüren, müsse man sich klar und lauter als früher abgrenzen. Haltung allein reiche aber nicht, die CDU müsse Handlung zeigen, Probleme beim Namen nennen und lösen: „Zupacken statt Zuschauen“.

Auch zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine habe dort der „Wahnsinn kein Ende“. Liminski war im April in Kiew und konnte dort bewundern, wie die Ukrainer ihren Alltag meisterten. Was diese Menschen antreibe, sei der Wunsch nach Freiheit. Dort sei Europa ein Sehnsuchts­ort, um in Freiheit leben zu können. Die Europawahl sei viel zu wichtig, um als Protestwah­l missbrauch­t zu werden.

Zum Fastenempf­ang gehört auch eine Spendenakt­ion, in diesem Jahr geht das gesammelte Geld an die Jugendfeue­rwehr.

 ?? FOTO: WOLFGANG WALTER ?? Minister Nathanael Liminski (Mitte) war Gastredner des Fastenempf­angs, zu dem der CDU-Stadtverba­nd eingeladen hatte.
FOTO: WOLFGANG WALTER Minister Nathanael Liminski (Mitte) war Gastredner des Fastenempf­angs, zu dem der CDU-Stadtverba­nd eingeladen hatte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany