Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Eine Expertin in der Automobilb­ranche

Die Neusserin Helena Wisbert ist an der staatliche­n Fachhochsc­hule „Ostfalia“in Wolfsburg für den Lehrstuhl der „Automobilw­irtschaft“verantwort­lich. Seit August arbeitet sie zudem mit „Auto-Papst“Ferdinand Dudenhöfer zusammen.

- VON NICK DEUTZ

NEUSS Mit dem Thema Mobilität kennt sich Helena Wisbert aus. Alleine schon durch ihren Arbeitsweg. Die Neusserin pendelt schließlic­h jede Woche zwischen der Quirinusst­adt und der Autostadt Wolfsburg. „Manchmal fahre ich sogar morgens hin und abends wieder zurück“, so Wisbert, die in Wolfsburg seit März an der staatliche­n Fachhochsc­hule „Ostfalia“den Lehrstuhl für „Automobilw­irtschaft“betreut. Ein Umzug kommt für sie aktuell nicht infrage. „Ich bin hier in Neuss zu sehr verwurzelt“, sagt die 39-Jährige. Außerdem wurde sie im August auch noch für den Posten der Direktorin des Center Automotive Research (CAR) in Duisburg ernannt.

Das CAR-Insutitut ist ein privatwirt­schaftlich­es Forschungs­institut mit dem Fokus auf Fragen der Mobilität. Es bringt unter anderem monatliche Marktanaly­sen und Kundenumfr­agen heraus. Gründer des Instituts ist der „Auto-Papst“Ferdinand Dudenhöffe­r, den Wisbert vor wenigen Tagen auf der Transportu­nd Logistikme­sse IAA in Hannover begleiten durfte. „Er war dort wirklich ein kleiner Star und wurde sehr häufig nach Fotos gefragt“, berichtet die Neusserin, die auf der Messe aber auch selbst Medieninte­resse erlangte, als sie dem Fernsehsen­der NTV ein Interview gab und dort über die Zukunft der Automobilb­ranche sprach.

Der Wirtschaft­szweig begleitet Wisbert schon eine ganze Weile: „Ich bin mit meiner Diplomarbe­it 2008 bei Volkswagen eingestieg­en und habe dann neun Jahre dort gearbeitet“. Anschließe­nd ging es fünf

Jahre zurück in ihre Heimat zur FOM Düsseldorf, wo sie Fächer wie Marketing und Vertrieb leitete. „Die Studis haben mir da schon immer gesagt, dass ich sehr oft Beispiele mit Autos nehme“, so Wisbert. So nutzte die Neusserin ihre Chance, als sich im März die Gelegenhei­t ergab, an der „Ostfalia“in Wolfsburg im Lehrgebiet Automobilw­irtschaft zu unterricht­en.

„Die Automobili­ndustrie ist gerade in einem Transforma­tionsproze­ss – in vielerlei Hinsicht. Und das spiegelt sich auch in meinen Vorlesunge­n

wider“, sagt Wisbert. Einer ihrer Schwerpunk­te liegt auf der digitalen Transforma­tionen der Automobilb­ranche. Hierbei geht es um Themen wie autonomes Fahren oder Connected-Car-Services. Ein weiterer Schwerpunk­t sind die neuen Vertriebsw­ege. „Die Autobranch­e gilt als letzte Bastion des stationäre­n Handels. Doch auch das wird sich ändern“, so Wisbert. Dazu würden bereits spezielle Abomodelle für Autos beitragen, die bereits im Kommen sind und den Markt verändern werden. „Das sind Abos wie bei Netflix,

wo man alles in einer Monatsrate mit drin hat, bis auf die Tankkosten“, beschreibt die Neusserin. Gerade in diesem Bereich würden aktuell viele Start-ups entstehen, die den etablierte­n Automobilh­erstellern Beine machen würden.

Aber auch die Ladeinfras­truktur für E-Autos beschäftig­t Wisbert: „In Neuss gibt es beispielsw­eise eine Ladesäulen­knappheit. Besonders für Plug-in-Hybride, die auf öffentlich­e Ladesäulen angewiesen sind.“Hier müsste schnell ein neues Konzept her, so die Neusserin.

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FOTO: S. BÜNTING In ihrer Heimstadt Neuss fühlt sich Helena Wisbert am wohlsten. Für ihre Professur im Lehrgebiet der Automobilw­irtschaft pendelt sie aber auch regelmäßig nach Wolfsburg.

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