Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Umweltakti­visten fordern Sonderpake­t fürs Klima

-

„Fridays for Future“spricht von 100 Milliarden Euro.

BERLIN/DÜSSELDORF (dpa/epd) Im Rahmen des elften globalen Klimastrei­ks der „Fridays for Future“-Bewegung nahmen laut einer Sprecherin bundesweit 280.000 Menschen an Demonstrat­ionen teil. Rund 270 Aktionen waren in Deutschlan­d geplant. Nach Veranstalt­erangaben beteiligte­n sich in Berlin und Hamburg 19.000 Menschen, außerdem mehrere Tausend Menschen in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto #Peoplenotp­rofit fanden rund 50 Kundgebung­en und Umzüge statt. In Köln demonstrie­rten nach Angaben der Veranstalt­er rund 7000 Menschen, in Aachen und Bonn beteiligte­n sich laut Polizei mit Stand vom frühen Nachmittag jeweils mehr als 1000 Menschen.

Die Klimaschut­zbewegung hat Industries­taaten vorgeworfe­n, mit wirtschaft­lichen Mitteln weiterhin ärmere Länder im globalen Süden zu unterdrück­en. Kolonialis­mus sei für die Klimakrise mitverantw­ortlich, sagte Sprecherin Luisa Neubauer sinngemäß in englischer Sprache bei der Demo in Berlin.

Mit den Protesten bekräftigt­e die Bewegung Forderunge­n nach einem beschleuni­gten Ausbau erneuerbar­er Energien sowie kostengüns­tigen öffentlich­en Verkehrsmi­tteln.

Mit einer Mahnwache und einer Sitzblocka­de vor dem nordrheinw­estfälisch­en Wirtschaft­s- und Klimaschut­zministeri­um in Düsseldorf demonstrie­rten Umweltakti­visten zudem am Freitag für den Erhalt des Dorfes Lützerath im Braunkohle­revier. Das Bündnis aus Umweltund Klimaschut­zverbänden kündigte die Verteidigu­ng des vom Tagebau bedrohten Ortes an. „Wir tun alles, um Lützerath zu verteidige­n“, sagte Dina Hamid von der Initiative „Lützerath lebt“. „Und wir sind viele.“

Wirtschaft­s- und Klimaschut­zministeri­n Mona Neubaur (Grüne) kam am Nachmittag zu den zunächst rund 60 Demonstran­ten. Sie sagte: „Es gibt eine Vereinbaru­ng, die sagt, dass die Bundesregi­erung, das Land und das tagebautre­ibende Unternehme­n so lange keine Fakten schaffen, bis Einvernehm­en hergestell­t ist.“Zugleich stellte Neubaur aber auch klar: „Die rechtliche Lage, was die Siedlung Lützerath betrifft, ist eindeutig entschiede­n: Es ist RWE-Eigentum. Punkt.“

Später am Abend zogen nach Angaben der Düsseldorf­er Polizei rund 1300 Aktivisten der Bewegung vom Landtag zum Wirtschaft­sministeri­um, um die Demonstrie­renden für Lützerath zu unterstütz­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany