Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Unterführung L280: Entscheidung dauert an
Die Erstellung des Maßnahmenkonzepts ist immer noch nicht abgeschlossen. Die Stadt will dran bleiben.
KNECHTSTEDEN Der Knechtstedener Wald ist einer der wichtigsten Schutzräume für viele gefährdete heimische Pflanzen- und Tierarten und wird durch die Klosterstraße (L280) getrennt. Damit die Tiere die Straße sicher überqueren können und es beispielsweise zu weniger Wildunfällen kommt, gibt es seit längerem die Überlegung, eine Wildunterführung an der L280 zu erbauen. Zusätzlich müsste entlang der Klosterstraße ein fünf Meter hoher Zaun und kilometerlanger Zaun entstehen. Die Kosten des Projektes sind jedoch hoch und werden mit zwei bis drei Millionen Euro beziffert. Fördermittel für ein solches Vorhaben stehen für die Stadt Dormagen grundsätzlich nicht zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr wurde im Umweltausschuss über die Anschaffung einer solchen Unterführung diskutiert, dann wurde beschlossen, zunächst ein Maßnahmenkonzept des Landesbetrieb Wald & Holz NRW abzuwarten. Ein langwieriger Prozess.
Der Umweltausschuss ist nun fast acht Monate her, das Konzept bereits seit längerem bestellt, eine Entscheidung ist allerdings weiterhin nicht in Sicht. Nils Heinichen, Pressesprecher der Stadt, erklärt auf Nachfrage der Redaktion: „Bis das Maßnahmenkonzept bzw. Gutachten vorliegt, dauert es noch eine ganze Weile. Das kann durchaus mehrere Jahre dauern, da die Erstellung sehr zeitaufwendig ist und die Nachfrage nach derartigen Gutachten sehr hoch.“Er betont jedoch: „Das Thema ist aber keinesfalls in Vergessenheit geraten und ist weiterhin auf unserer Agenda.“
Die Wildunterführung ist bereits seit vielen Jahren im Gespräch, so regt der Hegering Dormagen, in Zusammenarbeit mit anderen Vereinen, die Entstehung bereits seit etwa 20 Jahren an. „Das Waldnaturschutzgebiet Knechtstedener Wald wird in der Mitte durch die viel befahrene L280 in zwei Teile getrennt. Ein Überqueren dieser Barriere ist für kleinere Tierarten fast unmöglich, das Wechseln größerer Arten ist nur mit Gefahr und unter großen Verlusten möglich“, erklärt der zuständige Förster Theo Peters. Bereits damals führt er aus: „Im Bereich Knechtstedener Graben schlagen wir deshalb die Errichtung einer Wildunterführung vor. Durch den Bau einer Straßenbrücke wird eine Wildquerung geschaffen, die eine aquatische und terrestrische Verbindung innerhalb des Gebietes Knechtstedener Wald herstellt. Diese Wildunterführung schafft einen Migrations-Korridor für viele Tierarten.“