Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadtstrände: Entscheidung über Verlängerung erst später
DÜSSELDORF Die Entscheidung über die Zukunft der teilweise umstrittenen Stadtstrände am Rheinufer wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) will eine breite Debatte über das Thema anregen, bevor darüber entschieden wird. Entsprechende Informationen unserer Redaktion bestätigte er am Mittwoch auf Anfrage. Erst 2022 oder 2023 soll demnach nun entschieden werden.
„Nicht alle Bürgerinnen und Bürger, darunter auch viele Anlieger, waren mit den Standorten und dem Angebot der Stadtstrände zufrieden“, erklärte Keller. „Daher würde ich gerne vor einer Verlängerung der Standorte und des Konzeptes der Betreiber nochmals eine breite politische und gesellschaftliche Diskussion darüber anstoßen.“Die Betreiber des Stadtstrandes waren am Mittwochabend telefonisch zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Die Stadtstrände gibt es seit 2019, der Vertrag läuft zunächst über fünf Jahre. Es gab zudem die Option, dass bereits Ende 2020 darüber entschieden werden sollte, ob der Vertrag um weitere Jahre verlängert wird. Dies hat sich wegen der Corona-Pandemie
ohnehin nach hinten verschoben – doch nach dem Willen der Stadtspitze soll die Entscheidung über eine Verlängerung nun erst getroffen werden, wenn das Thema noch einmal neu diskutiert wurde.
Die CDU und die FDP waren bereits bei der ursprünglichen politischen Debatte gegen das Projekt gewesen. Sie störten sich unter anderem an der Optik der Hochsee-Container, die unter anderem als Bars genutzt werden. FDP-Frau Monika Lehmhaus hat in diesem Zusammenhang von einer „Ballermannisierung“gesprochen. Speziell der erste Stadtstrand am KIT hatte viele Anlieger auf den Plan gerufen. Die anderen beiden Standorte sind am Robert-Lehr-Ufer und seit kurzem an der Oberkasseler Brücke.
Der dritte Standort soll nun übrigens gestutzt werden, ehe er überhaupt in Betrieb genommen werden konnte. Denn ein elf Meter hoher Turm aus vier übereinander gestapelten Containern hatte schon nach dem Aufbau für Irritationen gesorgt und damit die Stadtstrände erneut in die Diskussion gebracht. Er ragte deutlich über das Straßenniveau hinaus. Nun ist klar: Zwei der gestapelten Container sollen wieder runter. Wann der neue Stadtstrand eröffnen wird, hängt von der Entwicklung der Corona-Lage ab.