Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mehrere Maßnahmen gegen Überflutungen geplant
BEDBURDYCK (cso-) Straßen und Keller standen im August 2020 in Teilen von Bedburdyck nach einem Gewitterregen unter Wasser – 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Nicht das erste Mal herrschte dort „Land unter“. Die Stadt sucht Lösungen, mehrere Maßnahmen sind geplant. In der Sitzung des Betriebsausschusses am Montag, 19. April, 18 Uhr, im Haus Katz soll ein Gutachten vorgestellt werden, außerdem gibt die Verwaltung einen Sachstandsbericht. Das Interesse dürfte groß sein, die Stadt hat betroffene Anwohner per Einwurfschreiben über die Sitzung informiert.
Drei Handlungsfelder hat die Stadt ausgemacht. Für die Überflutungen seien „wild abfließendes Wasser“von Feldern einer der Gründe, weitere seien nicht „ausreichend leistungsfähige“Kanalabschnitte sowie „mangelnder Objektschutz“auf Privatgrundstücken. Für die Fluten von Feldern östlich des Ortes wird ein Ingenieurbüro im Ausschuss Lösungsvarianten vorstellen, für die Regenrückhaltung von südlich gelegenen Feldern erarbeitet das Büro einen Entwurf.
Für die geplanten Baumaßnahmen für Kanäle und Regenrückhaltebecken gibt es bereits Zeitpläne: Für die Vergrößerung des Sammlers in der Martinusstraße und die Kanalerneuerung
auf einem Teil der Kreuzstraße läuft die Ausführungsplanung. Der Bau soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Bereits fertig ist das Regenrückhaltebecken Hemmerdener Straße. Für weitere Rückhaltebecken Humboldtstraße und Bedburdyck Ost soll die Planung bis Ende Mai fertig sein, dafür steht laut Stadt ebenso noch Grunderwerb aus wie für die geplante Regenrückhaltemulde Bedburdyck Süd.
Zudem war 165 Grundstückseigentümern eine kostenfreie Begutachtung ihrer Flächen mit Blick auf Schutz vor Überflutung und Rückstau aus dem Kanal angeboten worden. Laut Stadt hatten 50 das Angebot angenommen.
Die Lösung des Überflutungsproblems hängt mit der Planung für das Baugebiet auf einer großen Wiese in Bedburdyck ab, das Bebauungsplanverfahren dafür läuft. Nachbarn lehnen, wie im Planungsausschuss deutlich wurde, das Vorhaben ab. Einer der Gründe: Anwohner befürchten, dass sich die Situation bei Starkregen noch verschärft, wenn zusätzlich 34 Hausgrundstücke ans Kanalnetz angeschlossen würden. Bürgermeister Harald Zillikens und Vertreter mehrerer Fraktionen betonten, dass die Lösung des Fluten-Problems Voraussetzung für den Hausbau sei.