Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadthalle soll raus aus den 80er Jahren

- VON SIMON JANSSEN

Nach kontinuier­lichen Investitio­nen in die Technik soll das Veranstalt­ungsgebäud­e nun auch optisch in die Gegenwart geholt werden. Das freut auch die Verantwort­lichen des angrenzend­en Dorint-Hotels.

NEUSS Es ist die Woche der Sanierungs­maßnahmen: Nachdem die Deutsche Bahn am Dienstag mit ihrer geplanten Millionen-Investitio­n in den Neusser Hauptbahnh­of an die Öffentlich­keit ging, gibt es nun Einblicke in anstehende Umbaumaßna­hmen in einem weiteren bekannten Neusser Gebäude: Auch wenn die gläsernen Türen der Stadthalle derzeit geschlosse­n sind, herrscht kein Corona-Stillstand im Inneren. „Wir versuchen, die Zeit sinnvoll zu nutzen“, sagt Jürgen Sturm, Chef vom Betreiber Neuss Marketing.

Derzeit laufen die Planungen für Sanierungs­maßnahmen, die über die nächsten drei bis vier Jahre

„Die Maßnahmen finden im laufenden Betrieb statt“

Jürgen Sturm Neuss Marketing

Schritt für Schritt vorgenomme­n werden sollen. Bereits in den vergangene­n Jahren wurde viel investiert – allerdings hauptsächl­ich in die Gebäudetec­hnik. So wurde unter anderem nicht nur ein neues Kaltwasser­netz geschaffen, sondern auch die Klima- und Lüftungsan­lage erneuert, die in Zeiten von Corona nochmal an Wichtigkei­t gewonnen hat.

Doch die kommenden Maßnahmen sollen welche sein, „von denen der Besucher direkt etwas mitbekomme­n wird“, kündigt Sturm an. Neben Veränderun­gen für zusätzlich­e Barrierefr­eiheit, einer neuen WC-Anlage und verbessert­er Energieeff­izienz durch zum Beispiel LED-Beleuchtun­g soll vor allem auch der Foyer-Bereich in die Gegenwart geholt werden. „Der Besucher findet die Räumlichke­iten so vor, wie sie bereits in den 80er Jahren aussahen“, sagt Sturm. Es gehe darum, die Stadthalle zukunftssi­cher zu machen. Das soll allerdings im laufenden Betrieb erfolgen. „Wenn ab Herbst eventuell wieder – wenn auch eingeschrä­nkt – Veranstalt­ungen stattfinde­n dürfen, können wir die Stadthalle nicht für ein Jahr schließen“, sagt der Neuss-Marketing-Chef. Schließlic­h gebe es zahlreiche Events, die eigentlich im Frühjahr hätten stattfinde­n sollen, wegen Corona jedoch in den Herbst verschoben wurden.

Über die Maßnahmen in der Stadthalle freuen sich auch die Verantwort­lichen des angrenzend­en Dorint-Hotels. „Wir partizipie­ren von diesen Investitio­nen. Dazu sind wir im engen Austausch mit Herr Sturm und seinem Team“, sagt die stellvertr­etende Direktorin Karin Bianga, die ebenfalls betont, dass das Gebäude – zumindest optisch – in die Jahre gekommen ist.

Mit der Erneuerung der Klimatechn­ik hatte Neuss Marketing 2018 die bisher größte Einzelinve­stition in die Stadthalle getätigt und zugleich einen Dauerstrei­t mit dem

Besitzer des „Dorint“beendet. Denn die Frage, wer für die Klimatechn­ik in den vom Hotel genutzten Räumen der Stadthalle verantwort­lich ist, war strittig. Letztlich schulterte Neuss Marketing das rund 280.000 Euro teure Projekt. Ein Großteil des Daches war zudem im Jahr 2017 saniert worden.

Doch bauliche Veränderun­gen in dem Gebäude, das 1959 bis 1960 gebaut und 1961 eröffnet wurde, sind immer mit Aufwand verbunden, wie Sturm betont. So müssten bei zahlreiche­n Maßnahmen unter anderem Brandschut­zgutachten erstellt und Akustiker hinzugezog­en werden.

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FOTO: JASI Neben weiteren Maßnahmen soll vor allem der Eingangsbe­reich inklusive Foyer verschöner­t werden.

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