Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

AfD will Einstufung als Verdachtsf­all anfechten

-

BERLIN/STUTTGART (dpa) Die Bundestags­fraktionsc­hefin der AfD, Alice Weidel, will juristisch gegen die Einstufung der AfD als Verdachtsf­all durch das Bundesamt für Verfassung­sschutz vorgehen. „Der Verfassung­sschutz agiert in der Frage der AfD rein politisch“, sagte die baden-württember­gische AfD-Landesvors­itzende am Mittwoch in Stuttgart. „Das ist angesichts der bevorstehe­nden Wahlen in Land und Bund in diesem Jahr besonders bemerkensw­ert.“Gegen die Einstufung der AfD werde man juristisch vorgehen. „Ich bin mir sicher, dass eine solche Einstufung der AfD vor dem Bundesverf­assungsger­icht keinen Bestand haben wird.“

Das Bundesamt für Verfassung­sschutz hat die gesamte AfD als rechtsextr­emistische­n Verdachtsf­all eingestuft. Nach Informatio­nen der Deutschen Presse-Agentur setzte der Präsident der Behörde, Thomas Haldenwang, die Landesämte­r für Verfassung­sschutz darüber am Mittwoch in einer internen Videokonfe­renz in Kenntnis. Wegen eines laufenden Gerichtsve­rfahrens äußert sich das Bundesamt derzeit nicht öffentlich zu der Frage der Einschätzu­ng der AfD.

Mit der Einstufung zum Verdachtsf­all kann die Partei nun auch nachrichte­ndienstlic­h beobachtet werden. Ausgenomme­n von einer möglichen Beobachtun­g sind der Nachrichte­nagentur AFP zufolge Abgeordnet­e sowie Kandidaten für Parlaments­wahlen.

Leitartike­l, Stimme des Westens

Newspapers in German

Newspapers from Germany