Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rückschlag für A 57-Anschluss Delrath
Die Bezirksregierung Düsseldorf will eine erneute Offenlage. Das bedeutet eine zeitliche Verzögerung.
DELRATH (schum) Der Wunsch von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, beim Prestigeprojekt A57-Anschlussstelle Delrath den nächsten Schritt gehen zu können, bleibt erst einmal unerfüllt. Die Bezirksregierung Düsseldorf als Genehmigungsbehörde hat mitgeteilt, dass sie die zuletzt eingereichten Unterlagen des Rhein-Kreises in die Offenlage geben wird. Das kann mit weiteren Unterlage, die der Kreis noch nachreichen will, ebenso geschehen. Mit der Folge, dass sich das Verfahren weiter hinziehen wird. Für Kreis-Umweltdezernent Karsten Mankowsky nichts Ungewöhnliches, auch wenn er sich diesen „Umweg“lieber erspart hätte und in einen Erörterungstermin gegangen wäre. „Ein Rückschlag ist das nicht.“
Die Behörde in Düsseldorf verweist jedoch auf das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung, wonach eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit erforderlich ist, wenn der Vorhabenträger (der RKN) im Laufes des Verfahrens die Unterlagen ändert. „eine solche Änderung ist erfolgt“, so der zuständige Sachbearbeiter im Schreiben an Mankowsky. Die Bezirksregierung habe zwar die Möglichkeit, davon abzuweichen. Aber nur, wenn zusätzliche erhebliche oder anderen Umweltauswirkungen nicht zu erwarten sind. Jedoch lägen solche erheblichen Umweltauswirkungen für das Schutzgut Menschen aufgrund der im schalltechnischen Gutachten genannten Erhöhungen der Lärmpegel vor. Weil der Rhein-Kreis noch weitere Planunterlagen einreichen muss, müsse geprüft werden, so die Behörde, „ob diese ebenfalls offengelegt werden müssen“.
Das ohnehin bereits lang andauernde Verfahren wird damit erneut verlängert. Anfang Januar hatte es noch geheißen, dass im Kreishaus die Sorge bestehe, dass es zu einer erneuten Offenlage der Unterlagen und damit zu einer deutlichen Verzögerung des A57-Vorhabens kommen werde. Stattdessen werde auf einen Erörterungstermin mit allen Beteiligten gehofft, um dort alle strittigen Punkte zu diskutieren und im besten Fall zu klären.
Die Realisierung des A57-Anschlusses hängt nicht nur von der Planfeststellung ab, sondern im Wesentlichen von der Erweiterung der A57 von vier auf sechs Fahrspuren. Die Erweiterung hat aber aus Richtung Krefeld noch nicht einmal Neuss erreicht. Sie stockt aktuell. Bis Dormagen ist es noch ein weiter Weg. Mankowsky erklärt: „Wir könnten aber mit den Arbeiten des Anschlusses beginnen, ohne dass der Ausbau fertig ist. Wir stellen uns ein paralleles Vorgehen vor.“