Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Schüler können freiwillig sitzenbleiben
DÜSSELDORF Schüler in NRW können in diesem Jahr trotz Pandemie sitzenbleiben. „Es wird Versetzungsentscheidungen geben“, sagt Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Es würden aber auch die Möglichkeiten für Nachprüfungen erweitert. „Blaue
Briefe“, die ankündigen, dass eine Versetzung gefährdet ist, soll es wie im Vorjahr nicht geben. Daher können schlechtere Leistungen in einem Fach aus dem zweiten Halbjahr nicht in die Versetzungsentscheidung am Schuljahresende einfließen.
Das Schulministerium weicht damit von seiner früheren Haltung ab. Im Vorjahr hatten Schüler aufgrund der Pandemie nicht sitzenbleiben können. Eltern- und Schulleiterverbände hatten sich gegen erneute automatische Versetzungen ausgesprochen, um Schüler nicht in falscher Sicherheit zu wiegen.
Kinder und Jugendliche können aber 2021 freiwillig ein Schuljahr wiederholen, ohne dass es ihnen auf ihre Höchstverweildauer an der Schule angerechnet wird. Am Ende der Erprobungsstufe, also der Jahrgänge 5 und 6, soll die Klassenkonferenz lediglich eine Aussage darüber treffen, ob ein Schüler für die jeweilige Schulform geeignet ist. Die Entscheidung, ob das Kind eine Klasse wiederholen oder die Schule verlassen soll, liegt aber in diesem Schuljahr bei den Eltern.
Mit Blick auf das Abitur bekräftigte Gebauer, dass der Beginn der Prüfungen um neun Tage auf den 23. April 2021 verschoben wird. Vom 14. bis 22. April finde eine gezielte, verpflichtende Vorbereitung in den Abiturprüfungsfächern durch die Lehrkräfte statt. Zudem können die Prüflinge aus einer größeren Anzahl von Aufgaben wählen als sonst. Auf diese Weise können Lehrer auswählen, was tatsächlich im Unterricht behandelt wurde. Jene Schüler, die nun aufgrund der Abitur-Verschiebung an drei aufeinanderfolgenden Tagen einer Kalenderwoche Klausuren schreiben müssen, können nach Beratung durch die Schule den Nachschreibtermin nutzen. Wie im Vorjahr entfällt die externe Zweitkorrektur; diese übernimmt ein Lehrer derselben Schule.
„Es wird Versetzungsentscheidungen geben“
Yvonne Gebauer (FDP) Schulministerin in Nordrhein-Westfalen