Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Neues Coens-Konzept braucht noch Zeit
Die Deutsche Konsum REIT AG feilt an der Restrukturierung der Einkaufsgalerie in Grevenbroich. Zeitnah will die Eigentümerin einen großen Schritt weiterkommen. Unklar ist zurzeit, was aus dem Ankermieter CCC wird.
GREVENBROICH Die im Kommunalwahlkampf geborene Idee einer „Drive-In“-Kita in der Coens-Galerie ist beim Eigentümer angekommen. „Wir finden diesen Ansatz interessant und sind offen für Gespräche mit den Entscheidungsträgern, um eine solche Konzeption zu besprechen“, sagt Alexander Kroth, Investmentvorstand der Deutschen Konsum in Potsdam. Zwar stelle eine Tagesstätte hohe Anforderungen an die Flächengestaltung und den notwendigen Außenbereich – doch: „Grundsätzlich wäre das aber darstellbar“, betont Kroth.
Bei einer Tagesstätte allein soll es in der von Leerständen geplagten Coens-Galerie nicht bleiben. „Es wird sehr stark an einem neuen Konzept für das gesamte Center gearbeitet“, versichert Kroth. Seit der Übernahme im Frühjahr 2019 seien Gespräche mit Mietinteressenten geführt worden – durchaus mit positiver Resonanz. „Wir hoffen, dass sich die einzelnen Bausteine zeitnah zusammensetzen lassen und wir die entsprechenden Genehmigungen bekommen, um unsere Konzeption zu realisieren“, berichtet der Investmentvorstand. „Leider sind wir bisher noch nicht so weit, dass wir konkrete Mieter benennen dürfen. Wir sind aber sehr zuversichtlich, zeitnah einen großen Schritt weiter zu kommen.“
Vermutungen, dass das Center für die Deutsche Konsum angesichts dauerhafter Ladenleerstände lediglich ein Abschreibungsobjekt sei, weist Alexander Kroth zurück. „Im Gegenteil. Wir sind weiterhin von dem Potenzial der Galerie in dieser zentralen und gut frequentieren Lage überzeugt“, sagt der Vorstand. „Ehrlicherweise müssen wir aber zugeben, dass wir gerne schneller in die Umsetzungsphase unserer Neukonzeption eingestiegen wären. Dies ist leider bei Bestandsobjekten und im laufenden Betrieb oftmals eine Herausforderung.“
Kroths klare Ansage: Ziel des Unternehmens sei es, die Coens-Galerie auch nach der Revitalisierung zu behalten. „Daher ist uns die langfristige Entwicklung am Standort wichtiger als ein schneller Aufmietungserfolg“, betont er. Grevenbroich sei ein interessanter Standort – und inmitten des Städtedreiecks Düsseldorf-Köln-Mönchengladbach
gut positioniert. „Somit erachten wir die Marktlage – nicht nur für Gewerbe-Immobilien – als positiv“, sagt Kroth. „Die Herausforderung für die Stadt ist natürlich, sich in dieser Konstellation zu behaupten und durch die passende Infrastruktur
ihre Attraktivität zu steigern. Von unserer Seite aus gilt es, diese Impulse entsprechend zu nutzen und entstehenden Möglichkeiten zu realisieren.“Grundsätzlich sei der Markt für den innerstädtischen Einzelhandel nicht leicht –
„umso wichtiger sind ganzheitliche und passende Nutzungskonzepte für Objekte wie die Coens-Galerie“.
Was einen der Ankermieter betrifft: CCC Germany hat unlängst beim Amtsgericht Osnabrück einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Wird sich das auf Grevenbroich auswirken? „Wir sind im Gespräch“, sagt Alexandert Kroth. „Für viele ist die aktuelle Lage schwierig, entsprechend prüfen alle Einzelhändler ihr Filialnetz auf Optimierungsmöglichkeiten. Besonders in einer Situation, in der sich CCC befindet, sind Veränderungen unabdingbar.“Die Deutsche Konsum gehe davon aus, „dass sich in diesem Zuge der aktuelle Bestand nochmals etwas verschieben“könnte. „Wir hoffen jedoch, dass wir die Mieter, die bisher den Standort aufrecht erhalten haben, weiter mitnehmen und für alle im Rahmen der Neukonzeption eine optimale Fläche bieten können“,