Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Lockdown traf Bars besonders hart
Im April fielen die Umsätze mit einem Minus von 68 Prozent am stärksten.
WIESBADEN (dpa/rtr) Die Gastronomie in Deutschland hat seit dem Corona-lockdown im Frühjahr beträchtlich an Umsatz eingebüßt. Zwischen März und August nahmen Restaurants, Cafés, Caterer und Bars preisbereinigt 40,5 Prozent weniger Geld ein als im Vorjahreszeitraum, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.
Im kompletten Lockdown-monat April fielen die Umsätze mit einem Minus von gut 68 Prozent demnach am stärksten. Mit der Öffnung im Mai erholten sich die Geschäfte zwar kontinuierlich. Im August lag der Erlös-rückgang aber immer noch bei gut 22 Prozent, so die Wiesbadener Statistiker. Angesichts von Sperrstunden und Kontaktbeschränkungen in Corona-hotspots zur Eindämmung der Pandemie kommen nun wieder neue Herausforderungen auf die Gastronomie zu.
Innerhalb der Branche besonders betroffen waren Lokale, die ihr Geld mit dem Ausschank von Getränken verdienen: Dort, etwa bei Kneipen und Bars, fiel der Umsatz von März bis August um mehr als 45 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Restaurants, Gaststätten und Imbisslokale konnten dagegen mit Lieferdiensten und Ab-haus-verkäufen etwas Boden gutmachen und büßten noch etwa 29 Prozent der Erlöse ein (Caterer: minus 42 Prozent).
Die Umsatzeinbrüche führten in der Gastronomie, die zuletzt rund 1,8 Millionen Menschen beschäftigte, zu einem kräftigen Job-abbau, wie es weiter hieß. Die Beschäftigung
lag von März bis August um etwa ein Sechstel unter dem Vorjahresniveau (minus 17,6 Prozent). Kurzarbeiter gelten dabei weiter als Beschäftigte.
Bei der Zahl der Insolvenzen machten sich die schlechten Geschäfte unterdessen nicht bemerkbar. Die Statistiker des Bundesamtes führen das aber auf die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht seit März zurück.