Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
TAS startet neue Reihe im Netz mit Beatles-songs
NEUSS (hbm) Das Theater am Schlachthof (TAS) ist geschlossen. Zumindest das Haus an der Blücherstraße. Proben und Vorstellungen finden derzeit nicht statt, bis zum 3. Mai. Ob es danach weitergeht? Markus Andrae, künstlerischer Leiter des TAS, hofft es.
Virtuell aber gibt es zahlreiche Vorstellungen. Im Facebook werden regelmäßig Kindervorstellungen gepostet (die sich dann bei Youtube in Gänze anschauen lassen), für die „Rathauskantine“, die sich derzeit auch in „Quarantäne“befindet und die Premiere und folgende Vorstellungen verschieben wird, richtet Stadtarchivar Alfred Sülheim alias Jens Spörckmann „Grüße in alle Welt“, und auch „Dat Rosi“alias Sabine
Wiegand schickt eine „Viddeobotschaft“und muntert auf: „Haltet euch krabbelich!“Die Sängerin, die bekanntlich hinter der Kunstfigur steckt, ist ab heute zudem mit einer auch neuen Reihe für das TAS online präsent. Und wird es vorausichtlich auch nach der Corona-krise bleiben.
„An Appelrecord a Day keeps the Doctor away“heißt Wiegands Projekt, für das sie Franka von Werden, Markus Andrae und Eddy Schulz ins Boot geholt hat. Jeden Tag wird einer von ihnen einen Song der Beatles singen, mit „Come together“geht es heute los.
„Wir sind alle Musiker“, sagt Andrae, und verspricht zudem eine gute technische Qualität. „Aber wir experimentieren noch ein bisschen“, gibt er auch zu, „und wissen zum Beispiel noch nicht, ob wir nicht irgendwann auch mit mehreren an verschiedenen Orten singen.“Rund 200 Songs von den Beatles gebe es, sagt er, „und das wäre sicher auch für uns das absolute Maximum.“Auf jeden Fall, so gibt er gern zu, sei die neue Online-reihe auch der Beginn eines Konzertprojekts: Wann und wo das stattfinden kann, steht allerdings noch in den Sternen. Nicht nur die Aufrufzahlen der
Tas-videos zeigen Andrae, dass sein Haus virtuell auf dem richtigen Weg ist. Auch die Kommentare zeigten die positive Resonanz. Und für den Taschef ist auch klar, dass das Rad nicht zurückgedreht wird. „Wir werden die digitalen Kanäle künftig viel stärker als bisher nutzen“, sagt er, „auch wenn wir kaum dazu übergehen werden, Theateraufführungen live zu streamen.“
Wie es im TAS weitergeht, wird sich vermutlich erst in den nächsten Tagen klären. Auf jeden Fall versichert Andrae, dass im Theater nichts einfach nur wegfallen wird. „Wir verschieben“, sagt er. Vieles werde in der nächsten Spielzeit stattfinden, kündigt er an. „Vielleicht müssen wir dann eine Neuproduktion streichen.“In dieser Spielzeit gebe es im TAS ohnehin kaum noch Premieren. Zudem plant Andrae erst mal weiter, dass das TAS die nächste Spielzeit „wie ohne Corona geplant“am 21. August startet, hat aber den Vorverkauf erstmal ausgesetzt.