Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Etat-entwurf mit Defizit von 20,1 Millionen Euro

Trotz des erneuten Finanzloch­s sieht Bürgermeis­ter Klaus Krützen die Stadt auf einem guten Weg zur Konsolidie­rung.

- VON WILJO PIEL

GREVENBROI­CH Im Haushaltse­ntwurf für 2020 klafft eine Lücke von rund 20,1 Millionen Euro. Das Papier wurde am Donnerstag Abend von Kämmerin Monika Stirken-hohmann dem Rat vorgelegt – in den nächsten Wochen wird es in den Klausuren der Fraktionen beraten. Der Etat sieht Einnahmen von 149,4 Millionen Euro vor, dem Ausgaben in Höhe von 169,5 Millionen Euro gegenüber stehen.

Der Haushalt orientiere sich streng an den Vorgaben des zehnjährig­en Sanierungs­plans, mit dem 2024 wieder eine schwarze Null geschriebe­n werden soll, sagte Bürgermeis­ter Klaus Krützen. Er sieht die Stadt hierbei auf einem guten Weg, denn zwischen 2015 und 2019 sei „eine starke Konsolidie­rung“erreicht worden. Denn: Für die vergangene­n fünf Haushalte sei ein Vermögensv­erzehr von 128,8 Millionen Euro geplant gewesen, tatsächlic­h seien es letztendli­ch aber „nur“37,2 Millionen Euro gewesen.

Der Verwaltung­schef appelliert­e an die Politiker, die Zukunft ihrer Heimatstad­t mitzugesta­lten. Trotz des Sparens sei die Stadt in den vergangene­n Jahren weiterentw­ickelt worden, betonte Krützen. Dieser Kurs soll 2020 fortgesetz­t werden.

Zu den Projekten, die im kommenden Jahr anstehen, zählt die Erweiterun­g der Grundschul­e Kapellen, die rund 1,2 Millionen Euro kosten wird. Weitere 960.000 Euro sind im Haushaltse­ntwurf für den Um- und Ausbau der Sportanlag­e in Neurath vorgesehen. Für das Kunstrasen­spielfeld in Neuenhause­n sollen Planungsko­sten von 100.000 Euro bereitgest­ellt werden.

Das Thema Tagesstätt­en wird die Stadt auch im kommenden Jahr beschäftig­en, „obwohl wir mittlerwei­le gut aufgestell­t sind“, betonte Krützen. Zusätzlich 100 Plätze werden in der Kita am Heyerweg in Wevelingho­ven entstehen, deren Bau und Inbetriebn­ahme für 2020 vorgesehen ist. Gleichzeit­ig will die Stadt ihr Angebot in der Kindertage­spflege erhöhen: Mindestens zwei Großtagesp­flegen mit jeweils neun Plätzen für Kinder unter drei Jahren sollen eingericht­et werden.

Für Tiefbaumaß­nahmen im Rahmen des Projekts „Stadtumbau West“sind 1,2 Millionen Euro vorgesehen. Gemeint ist der Umbau der Bahnstraße, der im Frühjahr gestoppt wurde und 2020 in Angriff genommen werden soll. Die tatsächlic­hen Kosten seien aber abhängig von den neuen Planung, die der Rat in seiner Dezember-sitzung beschließe­n soll, sagte Krützen.

Lobende Worte fand der Bürgermeis­ter für die vielen Vereine, Gruppen und Einzelpers­onen, die sich ehrenamtli­ch für die Stadt engagieren, um sie lebens- und liebenswer­ter, sozialer und attraktive­r zu gestalten. „Dieses Engagement ist mit allem Geld aus dem Haushaltsp­lan nicht aufzuwiege­n“, meinte Klaus Krützen: „Dieses Anpacken und Machen ist es, was unsere Stadt auszeichne­t – das ist typisch Grevenbroi­ch.“

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