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Blutdoping: Radprofi zeigt sich selbst an
WIEN (dpa) Der österreichische Radprofi Georg Preidler hat sich im Blutdopingskandal bei der Staatsanwaltschaft selbst angezeigt. Das sagte der 28-Jährige in Interviews der „Kronen Zeitung“und der „Kleinen Zeitung“. Preidler ist der bereits vierte österreichische Spitzensportler, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen um das Netzwerk des Erfurter Sportmediziners Mark S. eine Verwicklung zugegeben hat. „Ich hab‘ ein Doping-geständnis abgelegt. Ich hab‘ mir Blut abnehmen lassen, es aber nie rückgeführt“, sagte Preidler.
Für ihn seien die letzten Tage ein Alptraum gewesen, meinte der Österreicher. Sein französischer Groupama-fdj-rennstall gab am Montag bekannt, dass Preidler der Teamführung seinen sofortigen Rücktritt mitteilte. Zuvor war er fünf Jahre lang beim deutschen Team Sunweb (ehemals Giant-alpecin) angestellt. „Ich habe nicht mehr geschlafen, nicht mehr gegessen.ich konnte mit diesem Geheimnis nicht mehr leben“, sagte Preidler.
Bei einer Doping-razzia waren am Mittwoch sieben Verdächtige am Rande der Nordischen SKI-WM in Seefeld festgenommen worden. Darunter waren fünf Sportler, unter anderem die österreichischen Langläufer Dominik Baldauf und Max Hauke. Am Mittwoch waren parallel in Erfurt der Sportmediziner Mark S. und ein mutmaßlicher Komplize festgenommen worden.
„Diese Leute kommen auf einen zu, suchen dich aus. Alle meine Erfolge, etwa beim Giro, waren sauber. Ich war ohne Doping gut. Das macht einen interessant“, sagte Preidler, der bei der Italien-rundfahrt dreimal in die Top 30 gefahren ist. Vor ihm hatte zudem ein Tiroler Rad- profi nach einer vorübergehenden Festnahme ein Geständnis abgelegt. Auch zwei estnische und ein kasachischer Langläufer sind in der Dopping-affäre geständig.
„Gesellschaftlich bin ich unten durch. Die kommenden Wochen werden hart für mich. Ich weiß aber keine Namen von anderen Athleten. Ich kann mir aber vorstellen, dass es ein internationales Erdbeben geben wird“, meinte Preidler.