Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Polizei warnt vor Erpressung in Online-chats
Die Täter drohen damit, Nacktbilder oder intime Videos zu veröffentlichen – und fordern ein „Schweigegeld“.
RHEIN-KREIS (NGZ) Immer öfter kommt es auch im Rhein-kreis Neuss zu Erpressungsversuchen nach Online-chats. Wie die Polizei jetzt mitteilte, drohen die Täter damit, Nacktbilder oder intime Videos zu veröffentlichen, die die Betroffenen zuvor leichtgläubig über das Internet – Messengerdienste, Internetchats oder Dating-plattformen – geteilt haben. Dem Angebot, mit einem attraktiven Chatpartner virtuelle Zärtlichkeiten auszutauschen, kann nicht jeder widerstehen. Dabei rechne nach Angaben der Polizei kaum ein Mensch damit, dass sein Handeln über diewebcam aufgezeichnet werden kann. Mit den kompromittierenden Bildern erpressen die Täter anschließend die Betroffenen.
Zum Teil gingen die Opfer auf Geldforderungen ein und überwiesen Beträge ins Ausland. Doch die Erpressung ging weiter. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei. Zudem tauchten in den vergange- nen Wochen immer wieder betrügerische E-mails auf, in denen unbekannte Täter behaupteten, sie hätten die Angeschriebenen, beim Masturbieren vor dem Computer, Laptop oder Handy über die im Gerät verbaute Kamera gefilmt.
Um zu verhindern, dass dieses intime Videomaterial an Freunde und Familie weitergeleitet werde, sollten die Betroffenen „Schweigegeld“in Höhe von mehreren hundert Euro bezahlen. Die Betroffenen im Rhein-kreis ließen sich aber nicht unter Druck setzen. Selbst wenn man sich ertappt fühlt, sollte man nicht auf die Forderungen eingehen und die Polizei kontaktieren.