Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hinweise auf Hanf-plantage werden geprüft

- VON STEFAN SCHNEIDER

DORMAGEN Die Müllsammel­aktion einer Gruppe um die engagierte Umweltschü­tzerin Karin Schwanfeld­er am Wochenende in Zons hat möglicherw­eise Folgen, die über einen sauberen Rheindeich hinaus gehen. Denn ein Teil des Abfalls, den die sieben Helfer und drei Kinder am Rande der alten Zollfeste entdeckt hatten, könnte für die Polizei von Interesse sein, speziell für deren Drogenfahn­dung. Schwanfeld­er und ihre erwachsene­n Mitstreite­r vermuten nämlich, dass sie auf Überbleibs­el einer Hanf-plantage gestoßen sind. Hanf ist auch bekannt unter dem Namen Cannabis. Aus getrocknet­en Blättern, Blüten und Blütenstän­den der Pflanze kann Haschisch und Marihuana gewonnen werden.

Zu den verdächtig­en Gegenständ­en gehörten typische Lampen (die Strahler sind beim Hanfanbau in geschlosse­nen Räumen unverzicht­bar), Blumentöpf­e mit Unterteil, Düngemitte­l und Teile von Belüftungs­rohren, die ebenfalls bei der Cannabiszu­cht in Innenräume­n notwendig sind. Für die Vermutung, dass die Utensilien mit Drogenkrim­inalität zu tun haben, spricht auch, dass sie nicht mit dem Hausmüll entsorgt wurden, sondern sogar so deponiert worden waren, dass sie möglichst nicht gefunden werden. „Die Sachen waren nicht einfach offen abgelegt, sondern in schwarzen Säcken versteckt worden“, berichtete Karin Schwanfeld­er am Montag auf Nachfrage unserer Redaktion. Die Säcke lagen in der Nähe eines Toilettenh­äuschens, nicht weit vom Rheintor-parkplatz.

Karin Schwanfeld­er und ihre Unterstütz­er haben die Stadt Dormagen informiert, damit die verdächtig­en Fundstücke gesondert untersucht werden können. Das übernahmen am Montag zunächst Mitarbeite­r des städtische­n Ordnungsam­tes, die sich die Gegen- stände zunächst anschauen wollten. Dormagens Stadtsprec­her Max Laufer bestätigte gegen Mittag, dass Stadtbedie­nstete bei der Prüfung seien. Ob im Anschluss die Polizei eingeschal­tet wird, sollte danach entschiede­n werden.

Umweltschü­tzerin Schwanfeld­er sucht unterdesse­n weitere Helfer, die sich aktiv bei ihren Aufräumakt­ionen am Rhein einbringen. Nächster Termin: 19. Januar, 12.30 bis 15.30 Uhr, Campingpla­tz im Grind. Sie ist erreichbar unter 0178 3140836, per E-mail an karinschwa­nfelder@gmail.com und über die Facebook-gruppe Rhein Clean Up Dormagen Zons.

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Die Helfer entdeckten für den Anbau von Cannabis typische Hilfsmitte­l.
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FOTOS (2): KARIN SCHWANFELD­ER Die Sachen steckten in schwarzen Säcken.

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