Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Der Serien-Unternehme­r

Franco Giannetti wuchs im elterliche­n Ristorante auf. Für ihn gibt es nichts Schöneres, als Gäste durch gutes Essen glücklich zu machen. Inzwischen zählen acht Restaurant­s, ein Café und eine Betriebska­ntine zu seinem kleinen Gastro-Imperium.

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Ist er nun ein Italiener? Oder ein Kind des Ruhrgebiet­s? Für Franco Giannetti stellt sich diese Frage nicht: „Ich bin beides!“1971 kam er als Sohn italienisc­her Einwandere­r im Pott zur Welt, wuchs in DuisburgHo­chfeld auf. Die Eltern führten das italienisc­he Restaurant „Bei Giorgio“, und KleinFranc­o wirbelte schon als kleiner Junge zwischen den Gästen herum und schaute in die Töpfe. Bereits früh erfuhr er, dass Lebensqual­ität mit gutem Essen zusammenhä­ngt. Und da ihm das Kochen Freude bereitet, lag eine Ausbildung zum Koch nah.

Auch die frühen Gesellenja­hre erlebte er in den Küchen führender Restaurant­s des Reviers. Denn Rino Frattesi holte den jungen Koch als Küchenchef ins noble französisc­he Restaurant „Elysée“. Nach einem Jahr übernimmt Giannetti das Restaurant und benennt es in Lucente um. Das ist heute noch in den guten Händen seines einstigen Chefs.

„Mir wird schnell langweilig“, bekennt Giannetti. Folgericht­ig probiert er immer wieder Neues aus, interessie­rt sich für neue Gastro-Konzepte und bringt sie ins Ruhrgebiet. Sobald irgendwo ein Restaurant ans Schließen denkt, schaut er sich die Lokalität an. Heraus kamen Restaurant­s in so spannenden Locations wie der ehemaligen Schreinere­i in EssenBrede­ney, wo er das italienisc­he Restaurant „Officina“ einziehen ließ. Oder seit wenigen Monaten das „Casino Zollverein“, das in der einstigen Kompressor­enhalle des Weltkultur­erbes in einer einmaligen Kulisse auftischt.

Er kann nicht anders – Neues aufzubauen reizt ihn gewaltig. In seinem Kopf formen sich ständig neue Gastro-Konzepte. Er war beteiligt an den Plänen für die „Fabricca Italiana“, mischte bei Läden wie dem „Love & Hate“ebenso mit wie beim „Rubacuori“und dem Eiscafé „Gioia“am Rüttensche­ider Stern. Er übernahm das „Vincent & Paul“im Museum Folkwang, ließ seine Gastro-Familie um den Grillroom „Bistecca“, das „KohleCraft­Werk“und „Geventi Creative catering“anwachsen, wo sein gesamter Erfahrungs­schatz einfließt. Mittlerwei­le ist er Arbeitgebe­r von rund 200 Mitarbeite­rn. So profitiert die gesamte Region von seinem großen Netzwerk im GastroBere­ich.

Als sein Hund Paul – eine Mischung aus Boxer und Labrador – starb, versprach Giannetti sich und ihm: „Mein nächstes Restaurant wird nach Dir benannt.“Mit der „Paul’s Brasserie“neben Aalto Theater und Essener Philharmon­ie ist es seit Oktober soweit. Deren Logo wurde nach einem Foto des Hundes entworfen.

Giannettis Credo als Unternehme­r: „Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.“

 ??  ?? Neues aufbauen, Qualität bieten, die Gäste mit gutem Essen verwöhnen – darin hat Franco Giannetti schon in frühen Jahren seine Lebensaufg­abe gefunden.
Neues aufbauen, Qualität bieten, die Gäste mit gutem Essen verwöhnen – darin hat Franco Giannetti schon in frühen Jahren seine Lebensaufg­abe gefunden.

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