Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Vettel trotz Aufholjagd Verlierer bei Verstappen-Sieg in Malaysia
Der Ferrari-Pilot fährt in Sepang von Rang 20 auf vier vor, verliert aber trotzdem Punkte auf den zweitplatzierten Lewis Hamilton.
SEPANG (sid) Ein wie entfesselt fahrender Sebastian Vettel hat die vielleicht größte Aufholjagd seiner Karriere hingelegt und damit seiner Pechsträhne getrotzt – am Ende aber dennoch Boden auf seinen WM-Rivalen Lewis Hamilton verloren. Der deutsche Ferrari-Pilot raste beim Großen Preis von Malaysia vom 20. auf den vierten Rang.
Beim zweiten Karriere-Sieg von Red-Bull-Pilot Max Verstappen (Niederlande) wurde WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (Großbritannien) Zweiter vor Verstappens Teamkollege Daniel Ricciardo (Australien). Vettel, im Qualifying durch Motorenprobleme zurückgeworfen, war vor allem in der zweiten Rennhälfte lange Zeit mit Abstand schnellster Mann im Feld. Die Silberpfeile kämpften auf der vermeintlichen Mercedes-Strecke in Sepang dagegen über das gesamte Wochenende mit ihren Reifen – diese wiederkehrende Schwäche lässt Ferrari und Vettel für die restliche Saison hoffen.
„Am Ende ging uns ein bisschen die Luft aus. Es war Schadensbegrenzung“, sagte Vettel am RTL-Mikrofon: „Ich habe gepusht, um Daniel einzuholen. Am Schluss wurden die Bremsen ein bisschen heiß, da habe ich Abstand genommen. Der Speed war da, um das Rennen zu gewinnen. Insgesamt müssen wir mit dem vierten Platz zufrieden sein.“
Der Rückstand des Heppenheimers auf Hamilton beträgt fünf Rennen vor Schluss allerdings 34 Zähler, erst vor zwei Wochen hatte ihn ja sein Startunfall in Singapur zurückgeworfen. Vettel muss weiterhin auf einen großen Ausrutscher des Briten hoffen. Die Leistung von Malaysia gibt aber Anlass dazu: Nur in Abu Dhabi 2012 (Startplatz 24 auf 3) und in Singapur 2016 (22 auf 5) legte Vettel ähnliche Aufholjagden hin – anders als nun am Sonntag halfen da- bei aber auch äußere Einflüsse wie Safety-Car-Phasen.
„Das Auto hat sich gut angefühlt. Ich habe gesehen, dass Lewis Probleme mit der Traktion hat. Ein unglaublicher Sieg“, sagte Verstappen. Hamilton war keineswegs unzufrieden: „Wir haben so ein Ergebnis hier gebraucht. Ich habe weiter ein gutes Gefühl.“Kurios wurde es in der Ehrenrunde: Der Williams von Lance Stroll (Kanada) und Vettels Ferrari kollidierten, der Ferrari wurde durch den Crash zu einem Dreirad „umfunktioniert“und musste abgeschleppt werden. Vettel fuhr daraufhin als „Beifahrer“von Pascal Wehrlein ins Ziel.