Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

BW Neuss nimmt Bundesliga-Platz an

Der TC Blau-Weiss Neuss kehrt in die Bundesliga zurück, das hat der Rekord-Mannschaft­smeister inzwischen dem Deutschen Tennisbund schriftlic­h bestätigt. Nun gelten alle Anstrengun­gen einem höheren Etat für kommende Saison.

- VON VOLKER KOCH

NEUSS Der Rekordmeis­ter ist zurück: 13 Monate nach seinem Abstieg mischt der TC Blau-Weiss Neuss in der kommenden Spielzeit wieder in der Tennis-Bundesliga mit, der er mit jeweils zwei einjährige­n Unterbrech­ungen seit 1979 angehört hatte.

Sportlich hatte der zehnfache Deutsche Mannschaft­smeister den direkten Wiederaufs­tieg schon vor vier Wochen mit seinem Titelgewin­n in der Zweiten Liga Nord perfekt gemacht. Jetzt bestätigte­n die Blau-Weissen dem Deutschen Tennisbund (DTB) schriftlic­h, dass sie das damit verbundene Aufstiegsr­echt annehmen – den gleichen Schritt hatte Südmeister TV Reutlingen in dieser Woche ebenfalls vollzogen, so dass die Erste Liga im kommenden Jahr wieder mit der Sollstärke von zehn Mannschaft­en an den Start gehen wird.

Und wie TVR-Sportwart Rainer Renz gegenüber dem Reutlinger Generalanz­eiger sagte: „Wir haben gar nicht viel miteinande­r diskutiere­n müssen und somit schnell und einstimmig abgestimmt, dass der TVR seinen sportlich errungenen Aufstieg in die Bundesliga auch wahrnimmt,“stellt auch Abraam Savvidis fest: „Glückliche­rweise waren alle dafür, und zwar einstimmig.“Damit meint der Vorsitzend­e des TC Blau-Weiss Neuss nicht nur seine Kollegen im Vorstand des „e.V.“, sondern auch die Spielbetri­ebs GmbH und die Tennisschu­le „Ewige Liebe“, die sich mit Marius Zay und Clinton Thomson an der Spitze um Teamleitun­g und Training des Bundesliga­teams kümmert. „Und dafür genau die richtigen sind“, wie Savvi- dis feststellt, „sie machen das mit Herzblut und Leidenscha­ft und trotzdem hochprofes­sionell.“

So soll es in der Ersten Liga weitergehe­n. Ein Großteil des Kaders soll (und will) bleiben, sagt Clinton Thomson, „dazu möchten wir gerne weitere junge Spieler holen, vielleicht auch den ein oder anderen Deutschen“, ergänzt Marius Zay. Wohlwissen­d, dass die meist deutlich höhere Gagenforde­rungen stellen als die sportlich gleichwert­ige Konkurrenz aus dem Ausland. So oder so, eine Aufstockun­g des Etats wird dringend vonnöten sein. Kalkuliert werden 150.000 Euro für die kommende Saison, das bedeutet eine Verdoppelu­ng der für den Zweitliga-Titel aufgewende­ten Mittel. „Weil wir sehr frühzeitig geplant haben, sind wir recht günstig über die Runden gekommen“, sagt Marius Zay und vergleicht: „Andere Klubs hatten nur 10.000 Euro weniger und sind damit abgestiege­n.“

Weil eine Spielklass­e höher der Klassenerh­alt „so günstig“wohl kaum machbar sein wird, „brauchen wir Unterstütz­ung“, sagt Abraam Savvidis. Der Klub sei für „alle Vorschläge offen“, jeder sei „eingeladen, uns mit Ideen und Kontakten“weiter zu helfen. Eine erste, freilich wenig überrasche­nde Enttäuschu­ng mussten die Blau-Weissen in diesem Zusammenha­ng bereits verkraften: Zum ersten Informatio­nsabend nach dem Aufstieg war aus dem Rathaus alleine Sportamtsm­itarbeiter Christian Stoffels gekommen.

„Unverständ­lich“, findet das Frank Pácser, in anderen Städten wie zum Beispiel Düsseldorf werde das ganz anders gehandhabt: „Da ist das Sache von Stadtmarke­ting und Wirtschaft­sförderung, wenn sich nicht sogar Oberbürger­meister oder Dezernente­n selbst darum kümmern.“Der Geschäftsf­ührer von Swiss Post Solutions ist über seinen die Internatio­nale Schule (ISR) in Neuss besuchende­n Sohn zur Jahnstraße gekommen und dort heimisch geworden, obwohl er selbst Vorsitzend­er des Tennsiclub­s 1913 Düsseldorf ist. „Blau-Weiss hat nicht zuletzt dank der ’Ewigen Liebe’ viel mehr Potenzial als die meisten Vereine in der Region, es muss nur genutzt werden“, sagt Pácser und hat für seine „neue Liebe“gleich ein Marketingk­onzept entwickelt, das weit über die Bundesliga hinausgeht.

Die, sagt Abraam Savvidis, soll wieder „das goldene Kind von BlauWeiss“werden und keineswegs ein Selbstzwec­k sein. Egal wie – bis zum elften Meistertit­el ist es noch ein langer und steiniger Weg.

 ?? FOTO: WERNER PESCHKES ?? „Tennis – Ewige Liebe“unter diesem Motto wollen Marius Zay, Kevin Deden, Botic Van De Zandschulp, Niels Lootsma und Clinton Thomson (v.l.), hier bei der Meisterfei­er des TC BW Neuss, auch in der Ersten Liga bestehen.
FOTO: WERNER PESCHKES „Tennis – Ewige Liebe“unter diesem Motto wollen Marius Zay, Kevin Deden, Botic Van De Zandschulp, Niels Lootsma und Clinton Thomson (v.l.), hier bei der Meisterfei­er des TC BW Neuss, auch in der Ersten Liga bestehen.

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