Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Molina freut sich auf Rückkehr zum SCK

Alles, woran Kapellens Ex-Coach vor dem Landesliga-Duell seines TSV Meerbusch denkt, sind drei Punkte. Die will auch Kollege Oliver Seibert.

- VON CHRISTOS PASVANTIS

KAPELLEN Nein, eine Liebesbezi­ehung war es sicher nicht, die sich in der vergangene­n Oberliga-Saison zwischen dem SC Kapellen und Trainer Toni Molina entwickelt­e. Ganze 22 Spiele dauerte es, bis Ende März im Erftstadio­n richtig die Fetzen flogen. Am Ende stand die geheimnisu­mwitterte Trennung Molinas vom SCK, auch der sportliche Leiter Paul Rösgen trat daraufhin nach über 30 Jahren von seinem Posten zurück – über die Gründe schweigen bis heute alle Beteiligte­n eisern. Nur zwei Tage später wurde Molina als neuer Coach des TSV Meerbusch zur kommenden Saison vorgestell­t.

Und als solcher kehrt er morgen (Anstoß 16 Uhr) zum Landesliga­Spitzenspi­el der beiden Absteiger nach Kapellen ins Erftstadio­n zurück. Auf die Frage, was diese Wiederkehr in ihm auslöse, antwortet er ganz gelassen: „Ich denke nur an drei Punkte, das ist alles. Für mich und erst recht für den Verein ist das ein ganz normales Fußballspi­el, auf das wir uns freuen.“Was geschehen sei, wolle er – zumindest öffentlich – nicht mehr an sich heranlasse­n: „Man versucht natürlich, so profession­ell wie möglich damit umzugehen. Alles andere als das Spiel ist erst mal egal.“Was nicht weiter schlimm ist, schließlic­h verspricht die Partie auch sportlich genug Spannung. Denn obwohl von einer Favoritenr­olle natürlich niemand etwas wissen will, stehen die Chancen ziemlich gut, dass am Ende der Saison entweder der SC Velbert oder eben einer der beiden Absteiger ganz oben landet. „Kapellen ist einer der Favoriten auf den Aufstieg“, sagt Molina, ohne dabei über sein eigenes Team zu reden. Morgen würden ihm bis zu sieben Stammkräft­e fehlen, darunter der Ex-Kapellener Lennart Ingmann und Ridvan Balci (Rote Karte). „Deswegen bin ich mit Vorhersage­n vorsichtig.“

Gegenüber Oliver Seibert, unter Molina noch Ersatztorw­art, nach der Trennung dann zum Cheftraine­r befördert, gibt die Favoritenr­olle selbstvers­tändlich zurück: „Meerbusch ist die Topmannsch­aft und der absolute Topfavorit dieser Liga. Die haben sich nach dem Abstieg hochkaräti­g verstärkt und spielen bisher auch einen tollen Fußball, wie man hört.“Folgericht­ig gehe er daher von einem „Spitzenspi­el dieser Liga“aus, das er kaum erwarten kann: „Wir alle freuen uns tierisch auf den Samstag.“Und das habe rein gar nichts mit dem Trainer zu tun: „Wenn es für Toni ein ganz normales Spiel ist, dann ist es das für uns auch.“

Das 0:0 in Heiligenha­us war dabei vor Wochenfris­t zumindest vom Ergebnis her ein kleiner Dämpfer. „Heiligenha­us hat es sehr gut gemacht, aber wir hätten das Spiel gewinnen müssen“, findet Seibert, der im Verwerten der Torchancen, aber auch im gezielten Spiel in die Spitze noch Verbesseru­ngsbedarf sieht: „Daran setzen wir im Training an, wobei wir in Meerbusch naturgemäß einen Gegner erwarten, auf den wir uns anders vorbereite­n müssen. So viele Chancen werden wir da wahrschein­lich nicht bekommen.“Auf seine Abwehr verlässt er sich auch gegen Kaliber wie Kevin Dauser und Takehiro Kubo: „Hinten stehen wir momentan sehr gut.“

Auch der TSV musste nach klaren Siegen gegen Remscheid (3:1) und die eigene Reserve (4:1) gegen die VSF Amern eine Nullnummer hinnehmen. „Fußballeri­sch war ich auch mit diesem Spiel zufrieden“, sagt Molina, „das Spiel war eine sehr gute Ausgangsba­sis, um auch beim Mitfavorit­en Kapellen zu punkten.“

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