Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zwei Virtuosen beweisen die hohe Kunst der Blockflöte

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NEUSS (Nima) Die Zusammenar­beit zwischen dem Kulturamt und der Musikschul­e hat zwei Ausnahmevi­rtuosen nach Neuss gebracht, die nicht nur eines der ältesten Instrument­e pflegen, es steht auch für die glänzende Blütezeit des Barock: die Blockflöte. Markus Zahnhausen (55), Professor an der Hochschule für Musik und Theater in München, und sein ehemaliger Schüler Markus Batholomé (40) erobern als „L’Arte del Duetto“die europäisch­en Bühnen und verwöhnen Liebhaber dieses wunderschö­nen Instrument­es mit extravagan­ter Musik.

Im Romaneum waren unter den gut 100 Besuchern besonders viele junge Mädels. Allesamt Schülerinn­en der Musikschul­e. Folgericht­ig begrüßte Dagmar Wilgo, Musikschul-Fachbereic­hsleiterin, zunächst mit „Liebe Kinder!“das Publikum. Dass zeitgenöss­ische Komponiste­n für die Blockflöte komponiere­n, war der erfrischen­de Mittelpunk­t des Konzertes.

So hat der griechisch­e Komponist Minas Borbaudaki­s 1996 speziell für „L’Arte del Duetto“ein reizvolles „Aulodia“geschriebe­n, das auf die antike griechisch­e Doppelrohr­flöte Aulos anspielt. Natürlich muss dann Markus Batholomé zwei Flöten gleichzeit­ig spielen.

Ebenfalls für das Münchner Duo schrieb der bedeutends­te russische Komponist unserer Zeit, Rodion Shchedrin, „Musik aus der Ferne“. Dazu mussten die beiden Musiker aus ihrer auf zwei Tischen ausgebreit­eten Blockflöte­nfamilie Bassflöten auswählen und spielten darauf meditative Melodien aus den Steppen Russlands.

Dieser Stimmung gibt sich auch Markus Zahnhausen in seinem 2006 komponiert­en Bild „Ikona“für Sopranbloc­kflöte solo hin. Dramatisch­e und lyrische Aspekte wechseln einander ab beim Betrachten der Ikonen in einem russischen Kloster. Zwischen diesen zeitgenöss­ischen Kompositio­nen standen Werke aus dem Barock – Blockflöte­ns Blütezeit – von Telemann und Jacques-Martin Hotteterre. Besonders dabei wurde von beiden hohe virtuose Kunst gepflegt.

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