Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Frauen sollen besser bezahlt werden

Die Spitzen von Union und SPD einigen sich auf die Entgeltgle­ichheit.

- VON BIRGIT MARSCHALL UND EVA QUADBECK

BERLIN Union und SPD haben die großen Themen Rente und innere Sicherheit gestern bei ihrem Spitzentre­ffen in Berlin erneut vertagt. Einen Durchbruch gab es im Streit um das Thema „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Die Einigung ist für die Arbeitgebe­r eher zahm ausgefalle­n: Demnach sollen Mitarbeite­r in Betrieben ab 200 Beschäftig­ten künftig erfahren können, was der Kollege in gleichwert­iger Position verdient.

Allerdings können Arbeitgebe­r, die tarifvertr­aglich gebunden sind, auf den Tarifvertr­ag verweisen. Bei Unternehme­n mit Betriebsrä­ten soll der Betriebsra­t den Anspruch auf Auskunft für die Beschäftig­ten wahrnehmen. SPD-Fraktionsc­hef Thomas Oppermann sprach von „einer guten Entscheidu­ng“. CSULandesg­ruppenchef­in Gerda Hasselfeld­t betonte, die Einigung gehe nicht über den Koalitions­vertrag hinaus.

Zum Thema innere Sicherheit verwies Unionsfrak­tionschef Volker Kauder darauf, dass die Minister für Inneres und Justiz sowie zwei Landesmini­ster nun eine Arbeitsgru­ppe bilden sollten, die alle weiteren Neuregelun­gen zur inneren Sicherheit klären soll. Unter anderem soll es eine Strafversc­härfung bei Einbruchsk­riminalitä­t geben. Rettungskr­äfte im Einsatz sollen künftig besser geschützt werden.

Zu den vielen offenen Fragen in der Rentenpoli­tik stellte Kauder in Aussicht, dass die Koalition bis Ende Oktober oder Anfang November ein Konzept vorlegen werde, welche Maßnahmen noch vor der nächsten Bundestags­wahl umgesetzt werden sollen.

Einig wurden sich Union und SPD auch darüber, dass der Majestätsb­eleidigung­sparagraf abgeschaff­t werden soll. Ein entspreche­ndes Gesetz soll im Januar ins Kabinett. Leitartike­l Politik

Die Themen Rente und innere Sicherheit wurden von den Koalitions­parteien erneut vertagt

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