Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Yann Sommers Fuß ist bereit für Young Boys Bern

Die Kapselverl­etzung des Mönchengla­dbacher Torwarts ist rechtzeiti­g vor dem Champions-League-Play-off abgeklunge­n.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Dass es am Samstag in Mönchengla­dbach sommerlich war, so richtig, mit blauem Himmel und Hitze und so, passte. Einmal, weil es das perfekte Wetter für das Familienfe­st war, zu dem die Borussen ihre Fans eingeladen hatten. Rund 50.000 Menschen tummelten sich rund um das Stadion. Die 20.000 von ihnen, die auch eine Karte für das Saisoneröf­fnungsspie­l erstanden hatten, bekamen noch mehr Sommer geboten: Gladbachs Schweizer Torwart, Yann Sommer, kehrte gegen Lazio Rom (0:0) zurück. Er tat es im sommerlich­en, knallorang­enen Outfit.

Die Kapselverl­etzung ist abgeklunge­n, sie ist zwar noch etwas zu spüren, aber „es ist alles gutgegange­n“, sagte Sommer. Er wurde nicht über die Maßen beschäftig­t, doch war sein Trainer André Schubert froh, dass „die Römer manchmal hohes Pressing gespielt haben und dadurch Druck im Aufbau war. So musste Yann entspreche­nde Pässe spielen, das war gut“. Und zwar insofern, dass der Fuß gefordert war. Die Erkenntnis für das ChampionsL­eague-Play-off am Dienstag bei Young Boys Bern: „Es geht bei Yann“, sagte Schubert.

Sportdirek­tor Max Eberl will die Partie in der Schweizer Hauptstadt zwar nicht als „wichtigste­s Spiel des Jahres“missversta­nden wissen, doch dürfte es den Gladbacher­n ein gutes Gefühl geben, dass ihre Nummer eins mitspielen kann, auch wenn Ersatzmann Tobias Sippel „in der Vorbereitu­ng eine gute Figur gemacht hat und wir im Torhüterbe­reich sehr gut aufgestell­t sind“(Eberl). Gleichwohl: Sommer gehört zu den außergewöh­nlich Talentier- ten seines Fachs. Auf so einen Mann verzichtet niemand gern, wenn es darauf ankommt. Während es vor drei Wochen, als er umgeknickt war, im Umfeld Befürchtun­gen gab, Sommer könnte lang fehlen, „wussten wir, dass es eine gute Chance gibt, dass er in Bern spielen kann“, sagte Eberl. Die Aussicht, in der Heimat zu spielen, hat vielleicht den Heilungspr­ozess noch mal angetriebe­n. „Ich freue mich, mit Borussia wieder für ein Pflichtspi­el in die Schweiz zu reisen“, sagte Sommer.

Damit ist mindestens eine Position geklärt für Dienstag. Sommer wird im Tor stehen. Ansonsten darf noch gerätselt werden über die Aufstellun­g. Dass Jannik Vestergaar­d und Andreas Christense­n in der Abwehr spielen werden, ist anzunehmen. Für den dritten Mann hinten kommen vier Spieler infrage: Tobias Strobl, Nico Elvedi, Tony Jantschke und Julian Korb. Christoph Kramer dürfte mit Mo Dahoud, so dieser fit ist, im zentralen Mittelfeld spielen. Und vorn dürften Raffael und Kapitän Lars Stindl, der gegen Rom nur kurz spielte, weil er einige Tage krank gewesen war, erste Wahl sein. Entweder André Hahn oder Thorgan Hazard könnte dazu kommen. Abschließe­nde Aufschlüss­e gab das Rom-Spiel jedoch nicht, Schubert hat viele Möglichkei­ten. „Es gibt halt nicht mehr diese erste Elf, wir haben 17, 18 Spieler, die infrage kommen“, sagte Eberl.

Yann Sommer ist wohl Gladbachs unumstritt­enster Mann. Und der, der genau weiß, was im Berner Stade de Suisse wartet. „YB wird ein harter Brocken. Es steht viel auf dem Spiel, darum müssen wir das Los sehr ernst nehmen“, warnte Sommer. Mit seinem Ex-Verein FC Basel „war es immer schwierig in Bern“, erinnerte sich Sommer. „Wir müssen zwei gute Spiele machen. Unser Ziel ist aber klar: Wir wollen in die Champions League.“Die Null, die gegen Lazio stand, ist sicherlich auch Sommers persönlich­e Vorgabe für Bern. Damit wäre seinem Team schon geholfen. Er ist bereit für die Aufgabe. Sein rechter Fuß spielt mit.

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FOTO: PÄFFGEN Es geht mit dem Fuß: Yann Sommer kann wieder spielen.

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