Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Stadt investiert eine Million Euro in Kitas

Im neuen Kitajahr ist nach Angaben der Verwaltung die Versorgung mit Betreuungs­plätzen sichergest­ellt. Die Nachfrage von Eltern jedoch bleibt groß. Die Stadt muss weiter investiere­n.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Die wichtigste Botschaft formuliert Elisabeth Gartz so: „Die Versorgung ist gesichert“, sagt die für die Tagesbetre­uung von Kindern zuständige Rathaus-Mitarbeite­rin. Das heißt im Klartext: Im gerade neu begonnenen Kindergart­enjahr bekommt jedes Kind einen Betreuungs­platz – wenn auch nicht unbedingt in der Wunsch-Kita. Gemessen am Rechtsansp­ruch, den Eltern für ihre ein- bis dreijährig­en Kindern haben, liegt die Versorgung­squote in der Stadt bei 51,4 Prozent. Der Bund fordert 32, das Land 35 Prozent.

Dennoch ist Dormagen keine heile Welt, denn die Stadt muss nachsteuer­n und weitere Plätze schaffen. „Die Nachfrage der Eltern ist groß“, so Gartz. Noch für dieses Kitajahr und auch mittelfris­tig. Das kostet Geld. Robert Krumbein, als Erster Beigeordne­ter auch für den Bereich Jugend und Soziales verantwort­lich, erklärt: „Es geht aktuell um fünf Ausbauproj­ekte, die laufen bzw. geplant sind. Das Investitio­nsvolumen beträgt 2,1 Millionen Euro. Abzüglich von Fördermitt­eln des Landes bleibt ein Eigenantei­l von einer Million Euro bei der Stadt.“

1719 Plätze in Kindertage­sstätten im Altersbere­ich drei Jahre bis zur Einschulun­g will die Stadt im Laufe dieses Kitajahres anbieten, hinzu 412 Plätze für die Unter-Dreijährig­en (U3) sowie 165 Plätze bei Tagespfleg­eeltern. Aktuell sind es 1668 bzw, 384 (plus 165 in der Tagespfleg­e). Bei den allermeist­en Plätze buchen die Eltern den Ganztagesb­etrieb mit 45 Stunden. „Das war vor Jahren anders, aber der Trend geht klar in diese Richtung“, sagt Gartz. Die Verwaltung muss nachsteuer­n: Wo es vor kurzem noch hieß, Gruppen müssten geschlosse­n werden oder eine Einrichtun­g soll auslaufen – davon ist keine Rede mehr. Beispiel Lernort Horrem: Dort soll möglichst 2018 eine neue Kita mit vier Gruppen fertig werden, die angedachte Aufgabe der Einrichtun­g an der Heesenstra­ße ist kein Thema mehr. Ausbauproj­ekte laufen an der Christoph-Hufeland-Straße in Hackenbroi­ch (zehn neue U3-Plätze) und an der Paul-Huisgen-Straße in Stürzelber­g (14 neue U3-Plätze). Geplant ist der Ausbau an der Hebbelstra­ße mit 13 neuen Ü3-Plätzen, ferner gibt es Gespräche mit den Kirchengem­einden von St. Josef in Delhoven und St. Odilia in Gohr, weil in den dortigen Kitas 33 Ü3 und sechs U3-Plätze geschaffen werden sollen.

Die Prognosen über die künftige Zahl der Kita-Kinder in Dormagen sind längst hinfällig, neues Zahlenmate­rial notwendig: Gegenüber der Vorhersage von 2013 gib es in diesem Jahr 300 Kita-Kinder mehr. Beigeordne­ter Krumbein: „Wir haben seit 2014 eine massive Binnenwand­erung aus dem europäisch­en Ausland, hinzu in NRW mehr Geburten und schließlic­h kamen im vergangene­n Jahr Flüchtling­skinder hinzu.“Deren Zahl wurde mit 120 in die Planung eingestell­t, aber tatsächlic­h dürften es aktuell weniger als 90 sein, die tatsächlic­h Bedarf haben. In Arbeitsgru­ppen geht es derzeit darum, verlässlic­he Zahlen zu erarbeiten, auf deren Grundlage die weitere Kitaplanun­g erfolgen soll.

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Lisa, Lina und Victoria, v. l. genießen das gemeinsame Spiel in der evangelisc­hen Kindertage­sstätte an der Ostpreußen­allee.

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