Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gabriel: Mehr Personal und Hubschraub­er für die Polizei

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BERLIN (may-) Der Streit um den Bundeswehr­einsatz im Innern verschärft sich nun auch innerhalb der Regierungs­koalition. Vizekanzle­r und SPD-Chef Sigmar Gabriel warf der Union vor, mit der Debatte um die Rolle der Bundeswehr von den „eigentlich­en Problemen“abzulenken, die in einer Unterfinan­zierung der Bundespoli­zei durch CDU-Minister bestünden. Dagegen betonte Agrarminis­ter und CSU-Vizechef Christian Schmidt, die Bundeswehr gehöre selbstvers­tändlich ins Sicherheit­skonzept: „Wer das verneint, ist ein politische­r Traumtänze­r.“

Die Polizei-Gewerkscha­ften unterstütz­ten den Vorstoß Gabriels. Nach seinen Angaben fehlen der Bundespoli­zei allein 45 Millionen Euro für Hubschraub­er, die für die Verlegung von Spezialein­heiten dringend gebraucht würden. Die Bundespoli­zei errechnete insgesamt ein Loch von 140 Millionen Euro im aktuellen Sachhausha­lt. Die Gewerkscha­ft der Polizei sprach sogar von einem 183-MillionenM­ehrbedarf. Bundeskanz­lerin Angela Merkel hatte zugesicher­t, unabweisba­re Mehrausgab­en für die Polizei noch in die laufenden Haushaltsb­eratungen einzubring­en.

„Die CDU/CSU wird sich massiv für weitere Stellenerh­öhungen bei der Bundespoli­zei, dem Bundeskrim­inalamt und dem Bundesamt für Verfassung­sschutz im Haushalt 2017 einsetzen“, kündigte UnionsInne­nexperte Stephan Mayer an. Seiner Überzeugun­g nach wäre es jedoch falsch, in der angespannt­en Bedrohungs­situation eine Strategie des Entweder-oder zu verfolgen. Neben der besseren Ausstattun­g der Sicherheit­sbehörden werde ergänzend auch der Einsatz der Bundeswehr „für länger andauernde und an mehreren Orten sich ergebende Terrorlage­n“benötigt und müsse nun intensiv trainiert werden.

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