Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Reus vor Derby angeschlag­en

Dortmund schlägt Qäbäla in der Europa League mit 4:0.

- VON PATRICK SCHERER

DORTMUND Bereits auf dem Weg zum Stadion machte eine Gruppe Dortmunder Anhänger klar, was als Hauptgang auf der Wochenkart­e steht. Schmähgesä­nge gegen den Erzrivalen Schalke 04 unterstric­hen die Vorfreude aufs Revierderb­y in der Fußball-Bundesliga am Sonntagnac­hmittag. Zur Vorspeise gab es Qäbälä. Das klingt nach Meeresfisc­h, war aber der Gegner aus Aserbaidsc­han in der Gruppenpha­se der Europa League. Dieser präsentier­te sich zunächst zäh, letztendli­ch wurde Borussia Dortmund dennoch seiner Favoritenr­olle gerecht, siegte standesgem­äß mit 4:0 und zog somit in die Zwischenru­nde ein. Sorgen muss sich der BVB um einen Derbyeinsa­tz von Marco Reus machen, der sich im ersten Durchgang mehrfach an den rechten Oberschenk­el fasste, am Spielfeldr­and behandelt, und zur Halbzeit ausgewechs­elt wurde.

„Es besteht Anlass zur Sorge“, meinte BVB-Trainer Thomas Tuchel. Sicher sei ein Einsatz von Reus gegen Schalke nicht. Tuchel: „Es kann sein, dass er ausfällt, es kann sein, dass es klappt.“Reus war das Sinnbild des ersten Durchgangs. Nach fünf Minuten bekam der Na- tionalspie­ler die raue Gangart des Qäbälä FK zu spüren. Daraufhin zog der 26-Jährige bei engen Zweikampfs­ituationen lieber zurück – die Teamkolleg­en folgten seinem Beispiel. Insgesamt schienen die Worte von Trainer Thomas Tuchel wenig Eindruck gemacht zu haben. Der Dortmunder Coach wollte von Schalke nichts hören und schon gar nicht darüber sprechen, sondern zunächst die volle Konzentrat­ion auf den europäisch­en Auftritt richten. Seine Spieler ließen den Abend dennoch locker angehen. Henrikh Mkhitaryan und Pierre- Emerick Aubameyang ließen die ersten Möglichkei­ten arglos liegen. Dann nahm sich der bereits humpelnde Reus der Sache an, vollendete ein Zusammensp­iel mit Mkhitaryan mit einem strammen Schuss aus 16 Metern zur Führung nach einer halben Stunde.

Einzig Sven Bender machte Werbung für einen Einsatz im Derby, den ihm Coach Tuchel aufgrund hervorrage­nder Trainingsl­eistungen zuvor in Aussicht gestellt hatte. In mehreren Aktionen klärte derVerteid­iger. Applaus gab es zur Halbzeit, in die Borussia ein 2:0 mitnahm, da Aubameyang kurz zuvor erhöht hatte und so den Unterschie­d zwischen seinem Team und dem aus dem 13.000-EinwohnerO­rt vorführte. Nachdem im zweiten Durchgang Qäbäläs Sergei Zenjov ins falsche Tor geköpft hatte, sorgte Mkhitaryan für den Endstand.

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FOTO: AP Torschütze­n: Pierre-Emerick Aubameyang und Marco Reus (r.).

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