Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Reus vor Derby angeschlagen
Dortmund schlägt Qäbäla in der Europa League mit 4:0.
DORTMUND Bereits auf dem Weg zum Stadion machte eine Gruppe Dortmunder Anhänger klar, was als Hauptgang auf der Wochenkarte steht. Schmähgesänge gegen den Erzrivalen Schalke 04 unterstrichen die Vorfreude aufs Revierderby in der Fußball-Bundesliga am Sonntagnachmittag. Zur Vorspeise gab es Qäbälä. Das klingt nach Meeresfisch, war aber der Gegner aus Aserbaidschan in der Gruppenphase der Europa League. Dieser präsentierte sich zunächst zäh, letztendlich wurde Borussia Dortmund dennoch seiner Favoritenrolle gerecht, siegte standesgemäß mit 4:0 und zog somit in die Zwischenrunde ein. Sorgen muss sich der BVB um einen Derbyeinsatz von Marco Reus machen, der sich im ersten Durchgang mehrfach an den rechten Oberschenkel fasste, am Spielfeldrand behandelt, und zur Halbzeit ausgewechselt wurde.
„Es besteht Anlass zur Sorge“, meinte BVB-Trainer Thomas Tuchel. Sicher sei ein Einsatz von Reus gegen Schalke nicht. Tuchel: „Es kann sein, dass er ausfällt, es kann sein, dass es klappt.“Reus war das Sinnbild des ersten Durchgangs. Nach fünf Minuten bekam der Na- tionalspieler die raue Gangart des Qäbälä FK zu spüren. Daraufhin zog der 26-Jährige bei engen Zweikampfsituationen lieber zurück – die Teamkollegen folgten seinem Beispiel. Insgesamt schienen die Worte von Trainer Thomas Tuchel wenig Eindruck gemacht zu haben. Der Dortmunder Coach wollte von Schalke nichts hören und schon gar nicht darüber sprechen, sondern zunächst die volle Konzentration auf den europäischen Auftritt richten. Seine Spieler ließen den Abend dennoch locker angehen. Henrikh Mkhitaryan und Pierre- Emerick Aubameyang ließen die ersten Möglichkeiten arglos liegen. Dann nahm sich der bereits humpelnde Reus der Sache an, vollendete ein Zusammenspiel mit Mkhitaryan mit einem strammen Schuss aus 16 Metern zur Führung nach einer halben Stunde.
Einzig Sven Bender machte Werbung für einen Einsatz im Derby, den ihm Coach Tuchel aufgrund hervorragender Trainingsleistungen zuvor in Aussicht gestellt hatte. In mehreren Aktionen klärte derVerteidiger. Applaus gab es zur Halbzeit, in die Borussia ein 2:0 mitnahm, da Aubameyang kurz zuvor erhöht hatte und so den Unterschied zwischen seinem Team und dem aus dem 13.000-EinwohnerOrt vorführte. Nachdem im zweiten Durchgang Qäbäläs Sergei Zenjov ins falsche Tor geköpft hatte, sorgte Mkhitaryan für den Endstand.