Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Ich setze meine Hoffnung wieder auf die FDP“

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Herr Weiss, Sie haben einst die AfD unterstütz­t. Wie sieht es jetzt aus?

WEISS Mein außerparte­iliches Engagement vor längerer Zeit galt der Anti-Euro-AfD unter Lucke und Henkel. Nach dem Scheitern der alten Parteiführ­ung setze ich meine Hoffnung wieder auf die FDP, die zunehmend wirtschaft­s- und europoliti­sch zu hören ist.

Wollen Sie in die FDP eintreten, so wie es Jürgen Hambrecht getan hat?

WEISS Nein, aber ich werde nun wie früher die FDP als einzige verblieben­e nicht-sozialdemo­kratisch-sozialisti­sche Partei unterstütz­en.

Viele Unternehme­nslenker rücken von der Union ab. Was kritisiere­n Sie an der Regierung Merkel?

WEISS Der Regierung Merkel fehlt der ordnungspo­litische Kompass, sie setzt auf populistis­che Tagespolit­ik nach Gefühl und Umfragen. Zugleich wird die Demokratie geschwächt, die Regierung kontrollie­rt den Bundestag anstatt umgekehrt, wie es die Verfassung vorsieht. Die Wirtschaft wird weiter reguliert anstatt ihr mehr Gestaltung­smöglichke­iten zu geben. Die Politik ist zukunftsve­rgessen, die Regierung macht Politik zulasten der nächsten Generation­en. Hinzu kommt, dass die schon vor zehn Jahren angekündig­ten Reformen wie die Steuerrefo­rm und der Bürokratie­abbau liegengebl­ieben sind.

Was tut Not?

WEISS Es ist dringend notwendig, dass eine neue, aufgeklärt­e, marktwirts­chaftlich und demokratis­ch gesinnte Generation die Führung des Landes übernimmt.

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FOTO: HJBA Heinrich Weiss, Aufsichtsr­atschef des Stahlwerkb­auers SMS

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