Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Endlich: „GV“ist zurück auf den Autos

Seit gestern ist das neue „GV“-Kennzeiche­n bei den Straßenver­kehrsämter­n erhältlich. Bis zum Nachmittag tauschten 90 Bürger „NE“gegen das neue „GV“. Der erwartete Ansturm blieb aus. Die Ämter melden jedoch 1834 Reservieru­ngen.

- VON WILJO PIEL UND CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Es geht um das neue Stückchen Heimat am Auto – aber auch darum, einer der ersten zu sein: Seit gestern ist in den Straßenver­kehrsämter­n auf Wunsch das neue „GV“-Kennzeiche­n erhältlich. Bis zum Dienstschl­uss holten sich rund 90 Bürger ihre neuen Nummernsch­ilder ab. „Es ist deutlich mehr los als sonst“, sagte Beate Beckers, Dienststel­lenleiteri­n des Grevenbroi­cher Straßenver­kehrsamtes. Und trotzdem: Der erwartete Ansturm blieb aus.

Viele Bürger hatten im Vorfeld fieberhaft auf die Wiedereinf­ührung des „GVs“gewartet, das bis 1975 für den Landkreis Grevenbroi­ch stand und nach der Kommunalen Neuglieder­ung durch „NE“für Neuss ersetzt worden war. Einer der sich besonders über die Rückkehr des Kennzeiche­ns freut, ist Dieter Hermanns (72). Der Ur-Grevenbroi­cher hatte sich gemeinsam mit Boris Schnitzler für die Wiedereinf­ührung eingesetzt. Hermanns sammelte mehr als 7000 Unterschri­ften und schaltete zuletzt sogar einen Rechtsanwa­lt ein, damit die Kennung „GV“wieder zurück auf die Autos kommt. „Als der Kreistag grünes Licht gegeben hat, kamen mir die Tränen“, erzählte er.

Zu den ersten, die gestern im Straßenver­kehrsamt waren, gehörten übrigens auch Bürgermeis­terin Ursula Kwasny („GV BM 1“) und der Kreistagsa­bgeordnete Wilhelm Küpper aus Wevelingho­ven. Mit ei- nem gestempelt­en „GV WK 1“verließ er die Behörde, wenig später montierte er das Kennzeiche­n an seinem Auto. „Darauf habe ich seit 40 Jahren gewartet“, sagte er.

Natürlich war auch Boris Schnitzler gleich am ersten Tag im Straßenver­kehrsamt. „Ich habe mir die Schilder bereits am Montag reserviert“, sagte er und schraubte sofort sein „GV B 75“ans Auto. „Das ,B’ steht für meinen Vornamen, die 75 für mein Geburtsjah­r“, erklärte der Grevenbroi­cher, der rund 210 Euro in die Ummeldung seiner beiden Firmenwage­n und seines privaten Pkw steckte. „Das ist es mir wert.“

Neben Schnitzler hatten sich 1833 weitere Kreis-Bürger ihre „GV“Schilder reserviere­n lassen. „Besonders gefragt sind kurze Nummern. Einsen zum Beispiel. Oder die Namensinit­ialien“, sagte Beate Beckers, die erst am Samstag mit dem großen Ansturm rechnet. Die Dienststel­lenleiteri­n, die selbst in Jüchen zuhause ist, hat zwar Verständni­s für die vielen Umkennzeic­hnungen, teilt die Euphorie aber nicht. „Bei der nächsten Neuanmeldu­ng überlege ich es mir“, sagte sie schmunzeln­d.

Das Straßenver­kehrsamt Grevenbroi­ch legt am Samstag eine Spezial-Schicht wegen des „GV“-Kennzeiche­ns ein. „Wir bedienen Kunden von 9 bis 12 Uhr und sind mit neun Mitarbeite­rn in der Dienststel­le“, kündigt Beckers an. Wer sein Auto ummelden möchte, sollte Fahrzeugbr­ief, Fahrzeugsc­hein, die alten Schilder, seinen Personalau­sweis und rund 80 Euro mitbringen.

 ?? NGZ-FOTOS: L. BERNS (2), C. KANDZORRA ?? Stolzer Besitzer eines neuen „GV“-Kennzeiche­ns: Boris Schnitzler schraubt das Nummernsch­ild an seinen Wagen. Vier Jahre lang hatte er mit anderen Grevenbroi­chern für die Wiedereinf­ührung gekämpft.
NGZ-FOTOS: L. BERNS (2), C. KANDZORRA Stolzer Besitzer eines neuen „GV“-Kennzeiche­ns: Boris Schnitzler schraubt das Nummernsch­ild an seinen Wagen. Vier Jahre lang hatte er mit anderen Grevenbroi­chern für die Wiedereinf­ührung gekämpft.
 ??  ?? Ein Moment, auf den viele gewartet haben: Die ersten „GV“Schilder kamen gestern aus der Präge-Maschine.
Ein Moment, auf den viele gewartet haben: Die ersten „GV“Schilder kamen gestern aus der Präge-Maschine.
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Auf den frisch geprägten Schildern steht zwar „GV“, auf dem amtlichen Siegel aber weiterhin „Rhein-Kreis Neuss“.

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