Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Tote in ausgebrann­ter Laube: Erste Hinweise auf ein Gewaltverb­rechen

- VON STEFANI GEILHAUSEN

In den Trümmern einer brennenden Gartenlaub­e in Düsseltal haben Feuerwehrl­eute in der Nacht zu gestern eine Frauenleic­he gefunden. Nachdem die Tote am Morgen obduziert wurde, kann die Polizei ein Gewaltverb­rechen nicht ausschließ­en. Die Kripo hat gestern eine Mordkommis­sion eingericht­et, die den Tod der Frau klären soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Toten um die 51-jährige Besitzerin des Gartenhaus­es han- delt, eine eindeutige Identifizi­erung steht aber noch aus.

Gegen drei Uhr hatte ein explosions­artiger Knall das nächtliche Düsseltal erschütter­t. Sekunden später schlugen meterhohe Flammen aus der Laube in der Kleingarte­nanlage Eduard-Schloemann­Straße. Als die Feuerwehr eintraf, brannte vollständi­g, was von dem einst massiv gebauten Haus noch stand. Das Stahldach war teilweise eingestürz­t und glühend heiß, ein Vordringen zum Brandherd war den Rettern wegen der enormen Tempe- raturen und der Einsturzge­fahr nicht möglich. Sie mussten sich zunächst darauf beschränke­n, Gasflasche­n auf dem Grundstück beiseite zu räumen und zu kühlen. Und die Nachbarlau­be zu schützen, die durch die extreme Hitzeentwi­cklung bereits Feuer gefangen hatte.

Bis dahin war unklar gewesen, ob sich in der Laube Menschen aufgehalte­n hatten. Das ist nach Angaben der Kleingärtn­er in der Anlage nur in Ausnahmefä­llen üblich. Doch dann waren Angehörige der 51-Jährigen am Brandort erschienen, hatten dem Einsatzlei­ter berichtet, dass die Besitzerin des Gartens in ihrer Laube sein müsse. Die Feuerwehrl­eute hatten daraufhin, sowie der Brand einigermaß­en eingedämmt war, unter Hochdruck und teils mit bloßen Händen die verkohlten Trümmer beiseite geräumt und Mauerreste ausgegrabe­n, bis sie schließlic­h die Frau fanden, für die allerdings jede Hilfe zu spät kam.

Noch in der Nacht war routinemäß­ig die Kriminalpo­lizei eingeschal­tet worden, die zunächst von einem tragischen Unglücksfa­ll ausging. Die Mordkommis­sion ermittelt nun im Hinblick auf ein mögliches Verbrechen. Über erste Ergebnisse wird die Staatsanwa­ltschaft heute Nachmittag informiere­n.

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RP-FOTO: GERHARD BERGER Die Feuerwehr beim Einsatz am mutmaßlich­en Tatort in der Kleingarte­nanlage Düsseltal

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