Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Tote in ausgebrannter Laube: Erste Hinweise auf ein Gewaltverbrechen
In den Trümmern einer brennenden Gartenlaube in Düsseltal haben Feuerwehrleute in der Nacht zu gestern eine Frauenleiche gefunden. Nachdem die Tote am Morgen obduziert wurde, kann die Polizei ein Gewaltverbrechen nicht ausschließen. Die Kripo hat gestern eine Mordkommission eingerichtet, die den Tod der Frau klären soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Toten um die 51-jährige Besitzerin des Gartenhauses han- delt, eine eindeutige Identifizierung steht aber noch aus.
Gegen drei Uhr hatte ein explosionsartiger Knall das nächtliche Düsseltal erschüttert. Sekunden später schlugen meterhohe Flammen aus der Laube in der Kleingartenanlage Eduard-SchloemannStraße. Als die Feuerwehr eintraf, brannte vollständig, was von dem einst massiv gebauten Haus noch stand. Das Stahldach war teilweise eingestürzt und glühend heiß, ein Vordringen zum Brandherd war den Rettern wegen der enormen Tempe- raturen und der Einsturzgefahr nicht möglich. Sie mussten sich zunächst darauf beschränken, Gasflaschen auf dem Grundstück beiseite zu räumen und zu kühlen. Und die Nachbarlaube zu schützen, die durch die extreme Hitzeentwicklung bereits Feuer gefangen hatte.
Bis dahin war unklar gewesen, ob sich in der Laube Menschen aufgehalten hatten. Das ist nach Angaben der Kleingärtner in der Anlage nur in Ausnahmefällen üblich. Doch dann waren Angehörige der 51-Jährigen am Brandort erschienen, hatten dem Einsatzleiter berichtet, dass die Besitzerin des Gartens in ihrer Laube sein müsse. Die Feuerwehrleute hatten daraufhin, sowie der Brand einigermaßen eingedämmt war, unter Hochdruck und teils mit bloßen Händen die verkohlten Trümmer beiseite geräumt und Mauerreste ausgegraben, bis sie schließlich die Frau fanden, für die allerdings jede Hilfe zu spät kam.
Noch in der Nacht war routinemäßig die Kriminalpolizei eingeschaltet worden, die zunächst von einem tragischen Unglücksfall ausging. Die Mordkommission ermittelt nun im Hinblick auf ein mögliches Verbrechen. Über erste Ergebnisse wird die Staatsanwaltschaft heute Nachmittag informieren.