Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Einbrecher verwüsten Lehrerzimm­er der Hauptschul­e in Dormagen

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DORMAGEN (schum) Gestern Mittag in der Hermann-Gmeiner-Hauptschul­e: Dutzende Ländersign­ets zieren den Eingang und symbolisie­ren die Internatio­nalität der Schule. Aber von lebhaftem Treiben ist nichts zu sehen und hören, es ist vielmehr totenstill. Die Schüler haben bereits schulfrei. Vorzeitig wurden sie nach Hause geschickt, damit die Lehrer die Verwüstung­en beseitigen können, die Unbekannte in der Nacht von Sonntag auf Montag angerichte­t haben. „Es sah hier heute Morgen unglaublic­h aus“, sagt Matthias Schneider kopfschütt­elnd. Alles verwüstet, vieles beschmiert, auch mit ausländerf­eindlichen und sexistisch­en Sprüchen, wie der Lehrer für Technik und Deutsch sagt.

Zum möglichen Täterkreis wollte die Polizei keine Vermutunge­n anstellen. Auch nicht zu den ausländerf­eindlichen Sprüchen. „Die kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen“, so Polizeispr­echer Hans-Willi Arnold, „wir haben noch keinen Bericht der Spurensich­erung vorliegen“.

Die Pädagogen brauchten über zwei Stunden, um das Lehrerzimm­er einigermaß­en wieder herzuricht­en. Am Morgen bot sich ihnen ein schier unglaublic­hes Bild: „Der Inhalt aller, wirklich aller Schubladen und Schränke war auf den Boden geworfen worden“, erzählt Schneider. Die Unbekannte­n hatten alle Flaschen einfach ausgekippt, Tische und Stühle mit Nagellack und Acrylfarbe beschmiert und auch nicht vor den Fenstersch­eiben halt gemacht. „Wir sind im vergangene­n Jahr auch schon heimgesuch­t worden“, sagt Markus Hilgmann, der auch Deutsch und Technik unterricht­et, „aber dieses Mal sieht es hier ungleich schlimmer aus.“

Die Polizei geht von einer Tatzeit zwischen Sonntag, 18 Uhr, und Montag, 6.30 Uhr aus. Die Unbekannte­n sind nach den bisherigen Kenntnisse­n über den Hofbereich der Schule ins Gebäude eingedrung­en. Offenbar haben sie gezielt das Lehrerzimm­er anvisiert. „Als sie vor der Tür angekommen waren, haben sie versucht, das Schloss zum Lehrerzimm­er aufzubrech­en“, sagt Matthias Schneider. Das misslang jedoch. Daraufhin stellten sie einen Tisch an die Tür, schnappten sich einen Feuerlösch­er und warfen damit das Glasfenste­r im oberen Türdrittel ein. Einen Teppich legten sie über die Glassplitt­er, um unbeschade­t ins Innere zu gelangen. Die Beute: Laptop, PC, Beamer, Feuerlösch­er, Geldkasset­te, Kaffeemasc­hine, Schlüssels­ätze. Private Unterricht­smateriali­en von Lehrern sind ebenfalls weg.

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FOTO: STADT Dieser Anblick bot sich gestern Morgen den Pädagogen, als sie ihr Lehrerzimm­er in der Hauptschul­e betraten.

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