Neue Westfälische - Zeitung für das Lübbecker Land
Wiederaufstieg als Abschiedsgeschenk
Frauenhandball-landesliga: Meister TUS Wehe besiegt zum Abschluss Absteiger HSG Hüllhorst glücklich mit 24:23 (11:9). Trainer Dennis Thielemann hat jetzt mehr Zeit für den Hausbau. Rosen für die „Kuchenmuttis“.
Rahden. Aufhören, wenn's am schönsten ist: Das Trainer-gespann Dennis Thielemann und Birgit Wiegmann übergibt die Weher Handballerinnen als Oberligist an Nachfolger Henning Di Meo. Der „Betriebsunfall“aus dem vergangenen Jahr ist somit repariert, zum Abschluss gab's einen hart erkämpften 24:23 (11:9)-Erfolg gegen den wackeren Absteiger HSG Hüllhorst.
Thielemann bleibt dem Weher Handball als Trainer der Bmädchen erhalten, denn der Nachwuchs liegt ihm ganz besonders am Herzen: „Ich bin stolz, dass wir so viel Breite im Kader haben. Es ist toll, dass so viele Spielerinnen aus den Amädchen nachkommen.“
Er selbst kann sich nun voll auf den Hausbau im Ortsteil Varlheide konzentrieren, erst im vergangenen Jahr hatte der Weher Trainer geheiratet.
„Jetzt ist mehr Zeit für Steine schleppen“, sagte Thielemann mit einem Lächeln.
Einen sehr persönlichen Abschluss noch in der Halle hatten sich die Spielerinnen Christina Clemens und Sandrina Möll ausgedacht, die zusammen auch die „Schwarz-weiße Nacht“am Abend organisiert hatten. Vom Hallensprecher bis zu den „Kuchenmuttis“wurden alle, die irgendwie an dieser Meisterschaft beteiligt waren, mit Rosen und Getränken bedacht.
Co-trainerin beim Sportfest „verhaftet“
Verabschiedet wurden auch Co-trainerin Birgit Wiegmann („Dennis Thielemann hat sie beim Sportfest für diese Aufgabe verhaftet“) sowie die Spielerinnen Nele Bredenkötter („Deine Fußstapfen sind riesig“) und Torhüterin Ann-kathrin Bohnhorst („Du bist auf und neben dem Feld ein wichtiger Charakter“), die als Feldspielerin in die zweite Mannschaft wechselt. Auch die ist übrigens gerade in die Kreisliga aufgestiegen.
Die Meisterschaft der ersten Mannschaft stand schon seit Wochen fest. Mit so einen Durchmarsch hatte Thielemann vor der Saison nicht gerechnet: „Ich hatte zum Beispiel Eintracht Oberlübbbe konstanter erwartet. Auch die HSG EURO hatte ich stärker eingeschätzt.“
So aber blieb seine Mannschaft unangefochten und gab in der Hinrunde nur gegen jene Oberlübberinnen beim 27:27 einen Punkt ab. Das 23:26 beim TV Hille direkt nach der feststehenden Meisterschaft war die erste von zwei Saisonniederlagen.
„Das letzte Spiel wollten wir in eigener Halle auf keinen Fall verlieren“, sagte Thielemann, und doch hatte seine Mannschaft
Mühe. Denn obwohl die HSG Hüllhorst aufgrund des Schlangener Sieges gegen Vizemeister LIT 1912 II schon früh als Absteiger feststand (das Spiel hatte eine Stunde eher begonnen), hielten die Gäste wacker dagegen und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt. Als Wehe 17:20 zurücklag, wurde Thielemann in einer Auszeit (50.) richtig laut. Prompt wurde aus einem 17:21 ein 22:22. Dann verwandelte Christina Clemens auch ihren fünften Siebenmeter zum 23:23, ehe Hüllhorst nach einer Zeitstrafe gegen Natalie Wischmeier und einer Roten Karte gegen Mariella Selle in doppelter Unterzahl auf dem Platz stand.
Trainer Tim Blomenkamp legte die Grüne Karte zur Auszeit auf den Zeitnehmertisch, doch das hatten die Schiedsrichter nicht mitbekommen. Hüllhorst verwarf, Wehe konterte durch Celine Wiedemann zum 24:23 und Ann-kathrin Bohnhorst fing den letzten Hüllhorster Freiwurf von Luisa Stremming. Der Rest war schwarz-weißer Jubel.
Zum Weher Meisterteam gehören die Spielerinnen Ann-kathrin Bohnhorst, Jana Bredenkötter, Nele Bredenkötter, Fenja Hauptmeier, Sandrina Möll, Sneshana Bajew, Emma Hoppe, Lotta Thamm, Celine Wiedemann, Christina Clemens, Jona Ann Coban, Johanna Jäger, Elen Degatschew, Lucie Kammeier, Neele Bruhn, Celine Langschmidt und Leonie Stork.