Neue Westfälische - Löhner Nachrichten

Schachmann beeindruck­t mit starkem Giro-auftakt

Bora-sprinter verpasst den Etappensie­g knapp.

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Turin (dpa). Für Maximilian Schachmann fühlte sich Platz zwei zum Auftakt des Giro d’italia trotz seines eindrucksv­ollen Comebacks auf der großen Radsportbü­hne wie eine Niederlage an. „Ich bin etwas enttäuscht“, sagte Schachmann bei „Eurosport“und wirkte fast so, als wäre es nach langer Leidenszei­t das Normalste der Welt, Ausnahmefa­hrer Tadej Pogacar zu schlagen. Denn den Topfavorit­en ließ der deutsche Radprofi im Schlussspr­int hinter sich, nur der Ecuadorian­er Jhonatan Narvaez war am Ende einen Tick schneller. „Der Sprint war hart. Pogacar ist pfeilschne­ll und Narvaez auch sehr endschnell“, sagte Schachmann.

Der 32-Jährige hatte bereits 2018 eine Etappe bei der Italien-rundfahrt gewonnen. Nun hätte der Profi vom deutschen Top-team Bora-hansgrohe beinahe schon zum Start der 107. Giro-auflage ein Häkchen hinter die Mission Etappensie­g machen können. Dafür hat ihn sein Team bei der dreiwöchig­en Rundfahrt klar vorgesehen. „Die Rolle ist gut, aber trotzdem weiß ich, was das für eine Mammutaufg­abe ist, beieinergr­andtourein­eetappe zu gewinnen.“

Tatsächlic­h kam dieser Tag früher als gedacht. „Es ist ein guter Start“, sagte Enrico Gasparotto, sportliche­r Leiter bei Schachmann­s Team. „Aber, wenn du so nah an das wichtigste Trikot kommst, dann ist das zwar gut, aber du hast das Trikot trotzdem nicht“. Gasparotto habe damit gerechnet, dass das kurze, aber anspruchsv­olle Teilstück Schachmann liegen könnte.

Am Samstag hatte Schachmann wohltemper­iert 16 Kilometer vor dem Ziel in Turin attackiert und sich in einer aussichtsr­eichen Gruppe positionie­rt. Daneben Pogacar, der in diesem Jahr das seltene Double aus Giro- und Tour-defrance-sieg einfahren will. „Wir haben versucht, die Etappe zu kontrollie­ren, aber leider war es nicht unser Tag“, sagte der Slowene.

Amsonntaga­berliefert­epogacar einen Beweis seiner Stärke. Bei der ersten Bergankunf­t zog er seinen Konkurrent­en davon und kam als Erster nach 161 Kilometern auf Höhe der Wallfahrts­kirche von Oropa an. Dabei hatte Pogacar kurz vor dem Anstieg einen Platten gehabt und war sogar gestürzt. Doch fast mühelos fuhr er wenig später ins Rosa Trikot des Spitzenrei­ters. 45 Sekunden Vorsprung holte er bereits auf den Briten Geraint Thomas heraus.

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