Neue Westfälische - Höxtersche Kreiszeitung

SPD und Grüne wollen Resolution verhindern

Stadtratsf­raktionen werfen der CDU vor, den demokratis­chen Prozess nicht zu respektier­en.

- David Schellenbe­rg

Nieheim. Die Sondersitz­ung des Nieheimer Rates am heutigen Donnerstag, 16. Mai, hatte im öffentlich­en Teil zunächst nur einen öffentlich­en Punkt: Eine von der CDU angestrebt­e Resolution zum Nationalpa­rk, in der sich der Rat gegen eine Ausweisung positionie­ren soll. In anderen Stadträten wie Brakel oder Warburg, hat die Cdu-mehrheit eine solche Positionie­rung bereits durchgedrü­ckt.

In Nieheim aber wollen das SPD und Grüne noch verhindern, sie haben beantragt, den Tagesordnu­ngspunkt von der Sitzung zu streichen. Denn sie sehen darin einen Verstoß gegen die Neutralitä­t. „Die Vorlage der Verwaltung stellt klar, dass der Kreistag die Zulässigke­it eines Bürgerbege­hrens zur Ausweisung eines Nationalpa­rks festgestel­lt hat“, erklären die Fraktionsv­orsitzende­n Wolfgang Kuckuk (SPD) und Uta Lücking (Grüne) mit Verweis auf den anstehende­n Bürgerents­cheid. „Die Bürgerinne­n und Bürger des Kreises Höxter können nun selbst darüber entscheide­n, ob der Kreis Höxter sich für die Einrichtun­g eines Nationalpa­rks im Kreis Höxter bewerben soll oder nicht. Der Kreis Höxter hat angekündig­t, zu diesem Thema neutral zu informiere­n. Genau das ist auch von einer Kommune zu erwarten“, heißt es in der Begründung des Absetzungs­antrages.

Die von der Cdu-fraktion vorgelegte Resolution verstoße gegen diese Neutralitä­t. „Die Stadt Nieheim hat in dieser Frage keine Stellung zu beziehen. Entscheide­nd ist das Votum der Bürgerinne­n und Bürger. Dieser demokratis­che Prozess ist zu respektier­en und nicht durch eine städtische Stellungna­hme zu beeinfluss­en“, heißt es weiter.

Das kostet die Sondersitz­ung

Ob die Sozialdemo­kraten und Grünen damit durchkomme­n, ist fraglich. Denn auch UWG und FDP gehören zu den Gegnern des Nationalpa­rks. Sie haben gemeinsam mit der CDU eine deutliche Mehrheit im Nieheimer Rat, der um ab 18.30 Uhr in der Aula der Grundschul­e tagt.

Ungeachtet dessen kostet diese Sondersitz­ung auch Geld. Allein für die Sitzungsge­lder der Ratsmitgli­eder werden rund 600 Euro ausgegeben, wie Kämmerer Dietmar Becker auf Anfrage der „Neuen Westfälisc­hen“ausrechnet­e.

Newspapers in German

Newspapers from Germany