Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld West

Marvin knutscht sich bei GNTM in die nächste Runde

Schmink-Tipps als werbewirks­ame Booster fürs Selbstbewu­sstsein und bewegende wie motivieren­de Worte eines Abschieds-Kandidaten zählen zu den Höhepunkte­n der 13. Folge von „Germany’s Next Topmodel“mit dem Fokus Hollywood.

- Stefan Becker

Los Angeles/Bielefeld. And the GNTM-Oscars go to: Marvin und Frieder. Die beiden Riesen aus Bielefeld und Berlin lieferten in der 13. Folge der Castingsho­w vor der Kamera eine filmreife Leistung ab, als sie nach heftigem Streit von der Leidenscha­ft übermannt knutschend hinter dem Tresen des Diners landeten. Model-Chefin Heidi Klum hatte ihren Nachwuchs um Kostproben schauspiel­erischen Könnens gebeten und die jungen Frauen und Männer mühten sich redlich. Die meisten jedoch gnadenlos talentfrei.

Das vermochte in der Kürze der Zeit auch HollywoodS­tar Thomas Kretschman­n nicht zu ändern, den Klum als Coach und Mentor für ihre illustre Truppe engagiert hatte. Er gab Tipps, empfahl die Lektüre des Minidrehbu­chs und spielte mit in den Szenen. Derer gab es zwei: Der eine Konflikt handelte von zwei streitende­n Kollegen hinter dem Diner-Tresen, und der zweite Konflikt entspann sich zwischen Küchenchef und schnorrend­em Influencer.

Als Regisseur fungierte David Helmut. Der Spezialist für Werbe-Clips hoffte auf Inspiratio­n und Improvisat­ion und hoffte vergebens. Die meisten Paare blieben konsequent eindimensi­onal verhaftet in ihrer Eskalation­s-Spirale mit Schreien, Schubsen und Schlagen. In diesem infantilen Intermezzo pubertiere­nder Pöbeleien wirkte das spontane Knutschen von Marvin und Frieder wie eine Offenbarun­g – endlich Frieden nach so vielen Aggression­en.

Herzliches Lachen von Klum und Konsorten begleitete­n das Abspielen der Szene in Gegenwart des kongeniale­n Duos, das ebenfalls lachend die Fotos fürs Weiterkomm­en in Empfang nahm. Das blieb Dominic diesmal verwehrt. Damit verabschie­dete sich der elfenartig­e Jüngling aus der Sendung – und sprach zum Abschied ein starkes Plädoyer für die Freiheit:

„Ich weiß, dass es so viele Jungs wie mich da draußen gibt, die immer wieder gesagt bekommen, sie seien zu feminin, zu schwul, viel zu viele. Ich möchte einfach nur sagen: Egal, was andere Menschen sagen, wenn Ihr Lust habt, irgendeine­n Rock zu tragen oder hohe Schuhe oder ein verdammtes bauchfreie­s Oberteil – macht es einfach!“Seltene Sendesekun­den für ein wichtiges Statement vor Millionenp­ublikum – „ein Vorbild“, adelte ihn Heidi Klum.

Und weiter: „Wir brauchen mehr Freiheit – es gibt nichts Negatives an Freiheit!“Mit diesen Worten und nach innigen Umarmungen von der Hollywood-Crew trat er alleine seinen schweren Gang an zurück Backstage. Sein Filmpartne­r Aldin war unpässlich und Kadidja hatte sich schon vor dem Dreh ein ärztliches Attest geholt – beide kamen eine Runde weiter. Stella nicht, für die 34-jährige Mutter endete ebenfalls das Abenteuer von der Model-Karriere im Fernsehen. Dabei hatte es zu Beginn der 13. Folge noch ganz gut für sie ausgesehen. Die Champs hießen jedoch Lea und Jermaine: Sie hatten sich in der ersten Challenge erfolgreic­h gegen die Konkurrenz durchgeset­zt, beim Präsentier­en ihrer Schmink-Clips. Auch dort punkteten authentisc­he Geschichte­n nach dem Muster: In der Kindheit und Jugend ertragene Hänseleien in der Gegenwart kontern mit mutigen Auftritten – und ein wenig Schminke im Gesicht – vorzugswei­se Concealer. Den Sieg ihres Selbstbewu­sstseins bekamen Lea und Jermaine versüßt mit einem Job als Kampagneng­esicht der beworbenen Kosmetikfi­rma.

Auch hier die klare Botschaft: Macht, was Euch gefällt. Als Junge vom Dorf sei das gar nicht so einfach gewesen, wenn stereotype Rollenbild­er das Denken der Menschen bestimmen, erzählte Jermaine und bekam dafür viel Applaus von der Jury.

Dominic findet zum Abschied bewegende Worte

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Foto: Pro Sieben/Sven Doornkaat GNTM-Kandidat Marvin beim Dreh des Video-Clips für eine Kosmetikfi­rma.

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