Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost
Happy End eines Katzendramas
Länger als sechs Stunden kämpfte die Feuerwehr gestern um das Leben einer kleinen Hauskatze – und setzte dabei sogar schweres Gerät ein. Im Badezimmer.
Bielefeld. Kein alltäglicher Einsatz für die Brandbekämpfer der Bielefelder Feuerwehr: Anwohner wählten gestern – morgens gegen 10 Uhr – den Notruf. Doch es war alles, nur kein Brand, kein Feuer.
Die Anrufer schilderten, dass eine kleine Katze über das Dach eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses im Wacholderweg in ein Lüftungsrohr geklettert sein soll und dort nun angeblich feststecke, hilflos.
Sofort machten sich Kräfte der Bielefelder Feuerwehr auf den Weg zum Einsatzort. Vor Ort angekommen suchten die Feuerwehrleute zunächst einmal auf dem Dachboden und suchten dann Stockwerk um Stockwerk nach der Katze im Lüftungsrohr ab.
Und dann – endlich – entdeckten die Einsatzkräfte tatsächlich eine Katze in einem Rohr. Doch das verängstigte und erschöpfte Tier mit Futter aus dem Rohr zu locken, das funktionierte nicht – auch weitere Maßnahmen blieben erfolglos.
Mittels einer speziellen Kamera schauten die Einsatzkräfte in das Rohr hinein, versuchten, präziser zu sehen, was das Problem war.
Und die Hiobsbotschaft für die Feuerwehr bestätigte sich: „Das Tier steckte definitiv fest undkonntesich nichtmehrselber befreien“, berichtet Bastian Pyka von der Bielefelder Feuerwehr, was der Kamerablick den Rettern zeigte.
Undeskamnochdicker: Das Rohr, in dem die Katze feststeckte, führte durch das Badezimmer eines Mieters. Mit Einverständnis des Gebäudeverantwortlichen und des Mieters, griff die Feuerwehr dann tatsächlich zu schwerem technischen Gerät. „Es war unsere letzte Möglichkeit, das Tier zu befreien. Mit technischem Gerät errichteten wir ein Befreiungsloch, um die Katze zu befreien“, sagt Pyka.
Und das gelang, es gab ein Happy End: Nach rund sechs Stunden gelang es der Feuerwehr, das völlig erschöpfte Tier aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Glücklicherweise konnte die Katze im Anschluss unverletzt an ihren Besitzer übergeben und der Einsatz gegen 16 Uhr erfolgreich beendet werden – nach mehr als sechs Stunden konnte sich das Tier bei der Feuerwehr bedanken, und sei es nur mit einem ermatteten „Miau“.
Besser wären übrigens mindestens zwölf „Miau“gewesen – denn es waren genau zwölf Feuerwehrleute, die diese besondere, tierische Rettungsaktion stemmten.