Neue Westfälische - Bielefelder Tageblatt - Bielefeld Ost

Frühlingsf­est im Tierheim

- Kurt Ehmke

Bielefeld. Der Tierschutz­verein Bielefeld lädt wieder zum Frühlingsf­est ins Tierheim an der Kampstraße 132 in Bielefeld-sennestadt ein. Tierfreund­e solltensic­h daher schonjetzt den Samstag, 27. April, dick im Terminkale­nder anstreiche­n.

In der Zeit von 12 bis 17 Uhr wird auf dem Gelände und in den Häusern ein buntes Programm geboten. Verschiede­ne Anbieter sind mit Kunsthandw­erk vor Ort. Es werden verschiede­ne vegane Köstlichke­iten angeboten. Und natürlich gibt es auch – wie es sich für einen Tierschutz­verein gehört – ausführlic­he Informatio­nen rund um das Tier. Parken ist auch wieder an der Stahlgieße­rei Reinhard Tweer (Krackser Str. 191) nur sechs Minuten Fußweg vom Tierheim entfernt möglich.

Bielefeld. Es sind Wesen aus einer anderen Zeit – fast muten sie an wie pflanzlich­e Dinosaurie­r: mächtige, uralte Bäume. Christoph Michels hat sich jetzt auf die Suche nach den herausrage­ndsten Bäumen in NRW gemacht; und diese unter dem Titel „Starke Bäume“auf 368 Seiten in ein Buch gepresst. 515 Fotos gibt es, zwei von Bielefelde­r Bäumen. Aber: Welches sind die stärksten Bäume Bielefelds?

Für den Autor sind es zwei Bäume mit gewaltigem Stammumfan­g, mit Geschichte, mit erhebliche­n Spuren ihres Alters. Alsonicht die1742 gepflanzte Platane am Niederwall, die wohl fast jeder Bielefelde­r kennt, die mit ihrem Stammumfan­g von fünfeinhal­b Metern und der gewaltigen, teilweise mit riesigen Stützbände­rn gesicherte­n Krone, gerne als Bielefelds größter Baum angenommen wird.

Nicht weit von der Platane steht er dann aber, der vermutlich älteste Baum Bielefelds: Die 1648 gepflanzte Friedensli­nde vor der Neustädter Marienkirc­he.

Ein Baum wie eine Statue, ein Baum, der immer wieder eingekürzt und gesichert werden musste. Die Linde erinnert anden Westfälisc­hen Frieden, der den 30-jährigen Krieg in Deutschlan­d beendete.

Ein Naturdenkm­al, 23 Meter hoch, mit einem Stammumfan­g von 6,17 Metern. Die Krone ist 19 Meter breit, getragen wird sie von drei mächtigen Stämmen, die sich in einerhöhev­onviermete­rnaus

Die 1648 gepflanzte Friedensli­nde vor der Neustädter Marienkirc­he. dem Hauptstamm entwickelt haben. Eine Hohlstelle in Bodennähe ist zugemauert worden.

Etwas niedriger (16 Meter) und etwas weniger breit in der Krone (19 Meter) ist die StielEiche am Dornberger Golfplatz. Mit fast siebeneinh­alb Metern Stammumfan­g ist sie unten noch mächtiger als die Linde und die Platane, und auch sie brauchte bereits viel menschlich­e Hilfe, um noch immer vorzeigbar zu sein.

Wie bei der Linde wurde die Krone eingekürzt, zudem wurden laut Buchautor Michels „Höhlungen ausgefräst“und mehrere Metallvers­trebungen sowie Kronensich­erungen eingesetzt.

Auch hier teilt sich der Hauptstamm in knapp vier Metern Höhe, zwei Stämme bilden dann den Grundstock der Krone über ihnen. Innen ist vieles hohl, teilweise ist die Eiche unten offen.

Dass solche Bäume besondere Schätze sind, ist nicht nur ihrer einmaligen, oft verwunsche­nen oder auch pompösmäch­tigen Optik geschuldet. Es sind auch ihre Leistungen, die sprachlos machen können.

So fanden Forscher der TU Dresden heraus, dass ein einziger dieser sogenannte­n Methusalem­bäume in seinen Umweltleis­tungen (Schatten spenden, Kohlendiox­id speichern, Luft filtern) etwa 400 jungen Bäumen entspricht.

Für den Autor des Buches sind diese Prachtstüc­ke fast schon magisch, Michels: „Diese alten und mächtigen Bäumezogen­den Menschen schon immer in ihren Bann; einst wurden sie durch ihre beeindruck­ende Gestalt mit den Göttern in Verbindung gebracht.

Ehrfürchti­g versammelt­en sich unsere Vorfahrenu­nter ihnen.“Und weiter: „Gerade in der Hektik unserer Zeit laden diese wundervoll­en Zeitzeugen dazu ein, innezuhalt­enund sie mit Muße zu betrachten.“

Damit das den Leserinnen und Lesern von „Starke Bäume in NRW“gelingt, gibt es neben denbeschre­ibungen der Bäume auch Karten und QRCodes – und Artikel zur Entstehung unserer Wälder, dem Einfluss des Menschen auf sie und auch dazu, wie Bäume neu hinzukamen, welche Probleme das teilweise macht.

Wer sich nicht mit Ausflügen zu den zwei Bielefelde­r Prachtstüc­ken begnügen will, derwird in derumgebun­gweiter fündig. So in Gütersloh, wo ein Geweihbaum im Stadtpark das Prädikat „Starker Baum“tragen darf, bei 27 Metern Kronenbrei­te nachvollzi­ehbar.

Der vordergrün­dig wohl älteste Baum der Region steht in Schloß Holte-stukenbroc­k im Holter Wald, 350 Meter südwestlic­h des Jagdschlos­ses Holte.

Die Eiche gilt als 1.000-jährige Eiche, doch auch schon ums Jahr 1800 herum wurde sie so bezeichnet. Der Baum,

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Fotos: Verlag Kessel/christoph Michels
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