„Von Aufstieg zu sprechen, wäre vermessen“

Beim Trainingsauftakt spricht Dsc-sport-geschäftsführer Michael Mutzel über das Saisonziel, die Chancen auf eine Weiterverpflichtung von Thaddäus Momuluh und Arminias Platz in der Etat-tabelle.

Bielefeld. Arminia Bielefeld hat die Vorbereitung auf die neue Saison in der 3. Fußballliga aufgenommen. 250 Zuschauer sahen bei der ersten Einheit am Dienstagnachmittag auf dem Trainingsgelände an der Friedrich-hagemannstraße zu. Auch Michael Mutzel schaute genau hin. Bevor es losging, nahm der Sport-geschäftsführer ausführlich zu allen relevanten Themen rund um den DSC Stellung. In einer Medienrunde sprach Mutzel über. . .

den Stand der Kaderplanung

„Ich bin sehr zufrieden. Wir haben Körpergröße dazugewonnen, uns auf verschiedenen Positionen gut verstärkt und auch einen guten Mix bei den Neuen gefunden. Wir sind aber noch nicht ganz fertig. Details werde ich nicht breittreten. Wir haben aber unseren Plan und sind in vielen Gesprächen. Wir lassen uns nicht treiben. Wir warten lieber den passenden Moment ab und machen die richtigen Sachen. Sicherlich wird noch das ein oder andere passieren.“

die Situation im Sturm

„Wir haben André Becker neu dazu geholt. Henrik Koch hat noch mal einen Sprung nach vorne gemacht. Dennoch werden wir uns auf der Position sicher noch mal umschauen.“

die Zukunft von Tom Geerkens, der zuletzt an den Wuppertaler SV verliehen war

„Er hat einen Vertrag bei uns und wir gucken ihn uns die nächsten Wochen mal an und bewerten dann ganz in Ruhe.“

den Stand bei Thaddäus Momuluh, der in der Rückrunde vom Zweitligisten Hannover 96 ausgeliehen war

„Er hat einen Vertrag in Hannover. Wir hatten immer Kontakt zu ihm und er hat sich bei uns sehr wohl gefühlt. Es war eine gelungene Leihe. Wir haben Taddel positiv bewertet, wissen aber auch, dass er noch Schritte gehen muss. Ich glaube nicht, dass es bei ihm direkt für 32 Zweitligaspiele reicht. Es liegt aber nicht in unseren Händen. Das heißt aber nicht, dass wir nicht trotzdem versuchen, ihn zu behalten.“

den Stand bei Gerrit Gohlke, der von Alemannia Aachen kontaktiert wurde

„Bei mir hat sich Alemannia Aachen nicht gemeldet. Ich habe das erst aus den Medien erfahren. Gerrit hat in der zurückliegenden Saison seinen Stammplatz verloren. Wir hatten gute Gespräche mit ihm und sind in der Personalie überhaupt nicht getrieben. Durch den Transfer von Joel Felix ist ein weiterer Innenverteidiger hinzugekommen. Dass sich ein Spieler dann umhört, ist völlig legitim.“

den Transfer von Joel Felix

„Wir haben uns im Winter bereits mit ihm beschäftigt und viel gebohrt, weil wir ihn gut fanden. Silkeborg wollte ihn aber nicht abgeben. Wir waren hartnäckig und sind drangeblieben. Deshalb hat er sich für uns entschieden, obwohl er andere Optionen hatte. Er kann uns mit seiner Vita und Erfahrung weiterhelfen. Joel ist sicher ein Spieler, der den Anspruch hat, zu spielen. Wir waren in der vergangenen Spielzeit in der Breite nicht so gut aufgestellt. Jetzt haben wir auf fast jeder Position Qualität dazugeholt. Es wird sicher einen größeren Konkurrenzkampf um die Startelfplätze geben.“

die Argumente, die Felix vom Wechsel aus der ersten dänischen in die dritte deutsche Liga überzeugt haben

„Der Spieler informiert sich natürlich auch, wohin er wechselt. Dass wir ambitioniert sind und nicht dauerhaft in der 3. Liga spielen wollen, ist kein Geheimnis. Wir haben ihm aber auch gesagt, dass das kein Selbstläufer wird. Doch er sieht auch die Perspektive, sieht das

Trainingszentrum und das Stadion und damit auch Potenzial für den Blick nach oben.“

die neue Liga-zusammensetzung

„Die Qualität ist aus meiner Sicht gleich hoch geblieben. Es haben sich gute Mannschaften nach oben verabschiedet, aber es sind auch gute runtergekommen. Es gibt viele ambitionierte Vereine, die signalisieren, dass sie aus der Liga rauswollen. Wir hoffen, dass wir eine davon sein werden, sind nach der letzten Saison aber total demütig. Wir müssen zusehen, dass wir an den ersten acht bis zehn Spieltagen stabiler auftreten als in der vergangenen Saison. Aber aufgrund des neuen Kaders bin ich diesbezüglich zuversichtlich.“

das Saisonziel

„Im letzten Jahr sind mit Ulm und Münster zwei Mannschaften aus der Regionalliga gekommen und aufgestiegen, obwohl auch da schon viele ambitionierte Teams mit dabei waren. Und Dresden ist auf einmal komplett abgestürzt. Regensburg hat es am Ende auch nur mit Ach und Krach geschafft, aufzusteigen. Wir wollen eine ganz andere Saison spielen, aber vom Aufstieg zu sprechen, wäre vermessen. Wir sind mega-ambitioniert, die Voraussetzungen sind ein bisschen besser als im Vorjahr. Wir wollen anders auftreten und viel mehr Spiele gewinnen, das ist erstmal ein realistisches Ziel. Alles andere werden wir dann sehen.“

Arminias Platz in der Etat-tabelle der 3. Liga

„Der Rahmen ist ein kleines bisschen größer als im Vorjahr. Wir haben uns ein bisschen nach oben gearbeitet. Aber für ganz oben reicht das nicht. Es werden weiterhin Teams in der Etat-tabelle vor uns stehen.“

Foto: Jörg Dieckmann Michael Mutzel (r.) sieht sich gemeinsam mit Finn Holsing, Leiter der Arminia-nachwuchsabteilung, das Training an.