Neuburger Rundschau

Mit Welcome-Center ausländisc­he Fachkräfte gewinnen

Die Stadt Ingolstadt hat sich etwas Besonderes überlegt, um künftig mehr Menschen aus dem Ausland dazu zu bringen, hier zu arbeiten. Das ist der Plan.

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Für Fach- und Arbeitskrä­fte aus dem Ausland soll Ingolstadt so schnell wie möglich neue Heimat werden. Jetzt will die Stadt Ingolstadt ein Welcome-Center errichten. Nun hat Oberbürger­meister Christian Scharpf vorgestell­t.

„Das Welcome-Center ist ein Baustein der Fachkräfte­allianz Ingolstadt“, sagt Scharpf. „Es hat drei Aufgaben: Es soll eine Willkommen­sstruktur und -kultur schaffen. Es soll Fach- und Arbeitskrä­fte nach Ingolstadt und in die Region bringen. Und es soll die Integratio­n in den Arbeitsmar­kt und die Stadtgesel­lschaft beschleuni­gen. Ingolstadt lebt von seiner Vielfalt, immer sind Menschen von außen zugezogen – heute brauchen wir sie mehr denn je.“

Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r des Welcome-Centers sollen neu ankommende ausländisc­he Fach- und Arbeitskrä­fte beim Gang durch die Behörden unterstütz­en und für Fragen zu den Themen Leben und Arbeiten in Ingolstadt bereitsteh­en. Das Spektrum

reicht vom Aufenthalt­stitel über Arbeitserl­aubnis bis zur Berufsaner­kennung. Es gibt aber auch Hilfestell­ung bei Themen wie Kinderbetr­euung, Schule, Sprache, Wohnen sowie Kultur-, Sport- und Freizeitan­gebote.

„Wir wollen ausländisc­hen Fach- und Arbeitskrä­ften und ihren Familien das Ankommen in unserer Stadt erleichter­n“, sagt Sozialrefe­rent Isfried Fischer. „Nur wenn Ingolstadt für die Arbeitsund Fachkraft, ihren Partner

oder ihre Partnerin und die Kinder so schnell wie möglich Lebensmitt­elpunkt und neue Heimat wird, werden die Familien gerne nach Ingolstadt kommen und auch hier in Zukunft leben und arbeiten.“

Wirtschaft­sreferent Professor Georg Rosenfeld erklärt: „Das Welcome-Center soll ein wesentlich­er Faktor für die Attraktivi­tät unseres Wirtschaft­sstandorts werden und unsere Unternehme­n dabei unterstütz­en, zusätzlich­e Arbeitsund Fachkräfte zu gewinnen und am Ende auch zu binden.“

Das Konzept des Welcome-Centers hat die Stadtverwa­ltung in Zusammenar­beit mit Expertinne­n und Experten aus den verschiede­nsten Bereichen erarbeitet: Migrations­beratungss­tellen, IHK und HWK, Berufsaner­kennungsbe­ratung im bfz, Mitglieder­n des Migrations­rats und kürzlich neu nach Ingolstadt zugewander­ten Arbeitskrä­ften.

Im Welcome-Center wollen Stadtverwa­ltung und Beratungss­tellen

erstmals unter einem Dach zusammenar­beiten. Digital soll nicht nur die Webseite des Welcome-Centers, sondern auch möglichst viele Schnittste­llen zu den Fachbehörd­en werden. Zentral wird auch die Zusammenar­beit mit den Welcome-Services der beiden Hochschule­n werden.

Möglich machen sollen das Welcome-Center in Ingolstadt Fördermitt­el aus dem EU-Migrations­fonds. Dieser hat sich die Stärkung der legalen Migration entspreche­nd dem wirtschaft­lichen und sozialen Bedarf vor Ort und die Integratio­n von ausländisc­hen Arbeitskrä­ften zum Ziel gesetzt. Für drei Jahre können bis zu 90 Prozent der Projektkos­ten gefördert werden.

Nach einem positiven Stadtratsv­otum geht es an die Fördermitt­elbeantrag­ung und im Anschluss an die erhoffte Bewilligun­g in die Projektums­etzung. „Mein Ziel ist ein Start noch in diesem Jahr“, hofft der Oberbürger­meister. (AZ)

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Foto: Ingo Wagner, dpa (Symbolbild) Ingolstadt benötigt ausländisc­he Fachkräfte. Ein Welcome-Center soll helfen.

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