Seit 20 Jahren Sprungbrett ins Erwerbsleben
„Prodie“kümmert sich um Wohnungsauflösungen und hilft dabei arbeitslosen Menschen.
Gaimersheim Seit zwanzig Jahren gibt es die gemeinnützige Gesellschaft zur Integration in das Arbeitsleben „Prodie“. Der Name der Gesellschaft mit Sitz in Gaimersheim, die eine Tochter der CaritasWohnheime und Werkstätten Ingolstadt ist, steht für „Produkte und Dienstleistungen“. Kerngeschäft von „Prodie“sind Wohnungsauflösungen. Nach Angaben der Einrichtung sind dies monatlich fast 20 Auflösungen. In der Regel betreffen diese Wohnungen und Häuser von verstorbenen älteren Menschen. Waren, die noch verwendet werden können, bringen die Mitarbeitenden des Betriebs in den Caritas-Markt. Das wesentliche Ziel von „Prodie“ist es aber laut Satzung, zuvor längere Zeit arbeitslose Menschen arbeitstherapeutisch zu beschäftigen „sowie berufs- und sozialpädagogisch zu betreuen, um hierdurch deren Wiedereingliederung in den normalen Arbeitsprozess vorzubereiten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas.
Um solchen Menschen zu helfen, sind bereits 1995 intensive Gespräche mit dem damaligen Arbeitsamtsdirektor Jörg Mönninghoff geführt worden. Dies teilte Caritasdirektor Alfred Frank bei einer kleinen Feier zum 20-jährigen Jubiläum vor Kurzem mit. Mönninghoff, sagte Frank, habe sich bei der Gründung von „Prodie“erleichtert gezeigt, dass die
Caritas bereit war, „eine GmbH für fast nicht mehr vermittelbare Langzeitarbeitslose ins Leben zu rufen“. Dem derzeitigen Geschäftsführer Michael Rinnagl zufolge wurden seit 2002 knapp 200 Personen bei Wohnungsauflösungen und in den Betrieben der CaritasWohnheime und Werkstätten in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis beschäftigt. Von diesen Personen hätten in den letzten Jahren 27 bei der Caritaseinrichtung ein reguläres Arbeitsverhältnis begonnen. Nahezu alle seien dort derzeit unbefristet angestellt.
„Prodie“beschäftigt laut Rinnagl im Moment 26 Personen, die meisten im Caritas-Markt mit dem angegliederten Sperrmüllhof. Diesen machte Rinnagl bei der Feier Mut: „Hier und in unseren anderen Betrieben tragen Sie, liebe ProdieMitarbeiterinnen und Mitarbeiter, viel zum Erfolg bei und nehmen viel Selbstbewusstsein mit. Vielen Dank dafür! Die Prodie will und kann ein Sprungbrett sein. Es liegt in Ihren Händen!“Die derzeitige Rechtsgrundlage, sagte der Geschäftsführer, seien Beschäftigungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II. „Die Kostenträger der Lohnförderungen sind die Jobcenter Ingolstadt, Eichstätt und Pfaffenhofen. Mit viel freiwilliger personeller Unterstützung durch unsere Sozialpädagogen und Arbeitsanleiter unterstützen wir den
Übergang in den Arbeitsmarkt“, beschrieb Rinnagl das Zusammenspiel von Kommunen und Caritas.
Gesellschafter von „Prodie“sind der Caritasverband für die Diözese Eichstätt, die Marktgemeinde Gaimersheim, das Kolping-Bildungswerk im Bistum Eichstätt, die Privatpersonen Wolfgang Schmid und Werner Richler sowie die Gesellschaft zur Integration in das Arbeitsleben „Pro Chance“. Durch die „Pro Chance“sind das Diakonische Werk Ingolstadt sowie die Privatpersonen Hans Amler und Christian De Lapuente beteiligt. „Prodie“finanziert sich neben den Erlösen aus den Aufträgen und Eingliederungszuschüssen der Jobcenter aus Spenden. (AZ)