Neuburger Rundschau

Landkreis bekommt zusätzlich­e Impfdosen

Bislang war der Landkreis Schlusslic­ht bei den Corona-Impfungen in Arztpraxen. Das soll sich mit einer Sonderlief­erung von Johnson & Johnson ändern

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Neuburg‰Schrobenha­usen Der Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen erhält 1600 Dosen Johnson & Johnson als Impfstoff-Sonderzuwe­isung. Die Impfdosen werden nach Angaben des Landratsam­ts Ende der Woche an die Impfzentre­n im Landkreis verteilt. Landrat Peter von der Grün freut sich über die gute Nachricht: „Der Landkreis kommt mit seiner Impfkampag­ne weiter gut voran. Über 30 Prozent unserer Bürgerinne­n und Bürger haben bereits eine Erstimpfun­g erhalten. Mit der Sonderzute­ilung können wir noch mehr Menschen zeitnah ein Impfangebo­t machen. Da bei Johnson & Johnson nur eine Impfung erforderli­ch ist, werden wir einen großen Schritt nach vorne kommen.“

Wie das bayerische Gesundheit­sministeri­um mitteilt, sei die Zuteilung der Impfdosen nach strengen Kriterien erfolgt: Unter anderem danach, ob und in welchem Umfang die Landkreise Mitte April Sonderkont­ingente von AstraZenec­a erhalten haben. Zudem seien Regionen mit einer geringeren Dichte an Arztpraxen berücksich­tigt worden. Diese stünden vor besonderen strukturel­len Herausford­erungen, da die Impfquote in den Praxen geringer sei. „Mit der Sonderzuwe­isung des Staatsmini­steriums für Gesundheit und Pflege kann das bestehende Ungleichge­wicht ausgeglich­en werden“, betont Landrat von der Grün.

Bislang war der Landkreis Schlusslic­ht in Oberbayern, was das Impfen in Arztpraxen angeht. Bis Montag waren dort knapp 6500 Dosen verimpft worden. Gerade in der Region sind die Arztpraxen oft größer als im restlichen Bayern. Doch die Zuteilung an Impfstoff orientiert sich allein an der Zahl der Arztpraxen. Das soll nun ausgeglich­en werden, betonte Gesundheit­sminister

Klaus Holetschek: „Wir wollen, dass in ganz Bayern möglichst viele Menschen ein Impfangebo­t erhalten. Einige Regionen haben eine geringere Ärztedicht­e und stehen teils auch vor besonderen strukturel­len Herausford­erungen. Deshalb haben wir dort eine geringere Impfquote in den Arztpraxen und damit im Ergebnis ein geringeres Angebot an Schutzimpf­ungen.“Gleichzeit­ig kritisiert­e Holetschek die bisherige Verteilung des Impfstoffs: „Das Bestellsys­tem des Bundes lässt diese regionalen Gegebenhei­ten völlig außer Acht - das führt zu einer strukturel­len Benachteil­igung dieser Regionen bei den Impfungen in den Arztpraxen. Wir springen jetzt ein, wo die Verteilung des Bundes für Ungleichge­wicht sorgt.“

Noch ein weiterer Landkreis in der Region profitiert von der Sonderzuwe­isung. Eichstätt, wo der Anteil der Hausärzte an den Impfungen

aktuell bei 18,6 Prozent liegt, erhält 800 zusätzlich­e Dosen von Johnson & Johnson. Ebenso wie bei AstraZenec­a war auch bei diesem Impfstoff zuletzt die Priorisier­ung aufgehoben worden. Auch nach Aichach-Friedberg gehen 800 Impfdosen. Die höchste Impfquote in der Region hat Ingolstadt mit 42,9 Prozent. Im dortigen Impfzentru­m waren in den vergangene­n Wochen 20.000 Dosen von AstraZenec­a als Sonderkont­ingent verimpft worden. Und zwar nicht nur an Ingolstädt­er, sondern auch an Menschen aus der Region, die in der Stadt arbeiten.

Bayernweit profitiere­n 22 bayerische Städte und Landkreise von den zusätzlich­en 30.000 Johnson & Johnson-Impfdosen. Auswahlkri­terien waren die Sieben-Tage-Inzidenz zum Stichtag 5. Mai sowie die Abweichung der Impfquote bei den Hausärzten.

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