Aus Liebe zum Bier
Der Bayer und sein Bier – das ist schon eine der größten Liebesgeschichten, die man sich so erzählen kann. Eine bessere Romanze hätte sich wahrscheinlich nicht einmal Goethe, der dereinst meinte, dass jener Unglückselige, der nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, sich alsbald begraben lassen solle, wohl auch nicht ausdenken können.
Denn, ach, was wird in Bayern geliebt! In diesen hingebungsvollen Momenten, wenn der zärtliche Blick auf das Schaumkrönchen des Feierabendbieres fällt. Wenn mit einem tiefen Seufzer des Glücks das Glas wieder von den Lippen, auf denen noch der malzige Geschmack für einen flüchtigen Moment verweilt, abgesetzt wird. Das Problem ist: Es wird nicht nur geliebt, sondern auch geirrt. Und manchmal, da bleibt wenig Poesie – und umso mehr Peinlichkeit.
Wie am Sonntag in Amberg. Als zwei Männer kurz wegschauen, werden ihnen am Bahnhof ihre abgestellten Bierflaschen geklaut. Vor lauter Zorn über den Verlust des geliebten Gebräus halten die beiden eine Polizeistreife an – und der Schlamassel beginnt. Zum einen tragen die beiden Herren keine Masken, obwohl in der Amberger Innenstadt Maskenpflicht herrscht. Außerdem gilt dort ein Alkoholverbot – doch offenbar hatten die Männer bereits aus den Flaschen getrunken. Die beiden müssen nun mit einem Bußgeld rechnen.
Aber was können sie schon dafür? Zuweilen setzt eben der Verstand aus, so ist das in einer Liebesgeschichte. Wie in jener vom Bayern und dem Biere.