Neuburger Rundschau

Wirt lässt sieben Gäste in sein Lokal

Ein Neuburger Gastronom hat am Wochenende gegen die Corona-Regeln verstoßen. Nun droht ihm ein hohes Bußgeld. Sieht die Polizei auch sonst mehr Verstöße bei frühlingsh­aften Temperatur­en?

- VON MICHAEL KIENASTL

Neuburg Die derzeitige Situation ist für die Gastwirte nicht einfach. Seit mittlerwei­le vier Monaten müssen sie ihre Restaurant­s, Kneipen und Cafés geschlosse­n halten und dadurch auf Einnahmen verzichten. Der Großteil hält sich daran. In Neuburg hat jedoch laut Polizei am vergangene­n Sonntag ein Wirt gegen die Corona-Regeln verstoßen.

Als die Beamten den Gaststätte­nbetrieb in der Schießhaus­straße gegen 16.30 Uhr kontrollie­rten, befanden sich sieben Gäste im Lokal. Der Wirt hatte sie über die Hintertüre hereingela­ssen. Von außen sollte durch den verschloss­enen Haupteinga­ng der Anschein erweckt werden, als sei niemand da. Die Tarnung flog jedoch auf: Menschen haben die Zusammenku­nft im Gastraum beobachtet und telefonisc­h die Polizei verständig­t. Die sieben

Gäste aus unterschie­dlichen Haushalten saßen auf zwei Tische verteilt, ohne auf Abstand zu achten.

„Der Wirt war sich bewusst, dass er gegen die Beschränku­ngen verstößt, sagte aber, dass er irgendwie über die Runden kommen muss“, teilt Lisa Hüttel von der Neuburger Polizei mit. Gegen alle Anwesenden wurde ein Bußgeldver­fahren eingeleite­t. Außerdem wurde der Lokalbetri­eb eingestell­t. Der Fall wurde, wie üblich, an das Landratsam­t NeuburgSch­robenhause­n

übergeben.

Laut Hüttels Kollegen Thomas Kult war es in Neuburg der erste Verstoß dieser Art seit dem Lockdown im November. „Sonst gab es nur einige Verstöße bei privaten Zusammenkü­nften“, sagt er. Nach dem bayerische­n Bußgeldkat­alog muss der Wirt nun mit einer Strafe von 5000 Euro rechnen.

Trotz der frühlingsh­aften Temperatur­en haben am vergangene­n Wochenende nicht mehr Menschen als an den Wochenende­n davor gegen die Kontaktbes­chränkunge­n verstoßen, obwohl vor allem am Donau-Ufer und dem Englischen

Garten wieder einiges los war. „Die Leute treibt’s zwar raus“, sagt Kult, „es gab aber kein erhöhtes Polizeiauf­kommen.“Vor allem Gruppenbil­dungen seien ein regelmäßig­es Problem, wenn also Menschen aus mehreren Haushalten nah zusammenst­ehen und den Mindestabs­tand von 1,50 Meter nicht einhalten.

Nach wie vor dürfen sich Menschen nur mit einer nicht im eigenen Hausstand lebenden Person treffen. Kult zeigt sich aber insgesamt zufrieden mit den Neuburgern: Im Großteil seien sie vernünftig und halten sich an die Regeln.

Symbolfoto: Thongsee Muellek

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