Neuburger Rundschau

Bürgermeis­ter Tobias Gensberger blickt auf 2021

Das Feuerwehrh­aus und der Bauhof in Bergheim werden im Frühjahr fertig. In Unterstall wird ebenfalls ein Feuerwehr- und Gemeinscha­ftshaus geplant. Die Gemeinde schafft neues Bauland für junge Familien

- VON ANDREAS DENGLER

Was tut sich 2021 in den Gemeinden im Landkreis? Welche Projekte stehen an und welche Schwerpunk­te setzen die Bürgermeis­ter? Wir haben mit den Rathausche­fs wieder gesprochen – über Notwendigk­eiten, über Wünsche und warum manches am Ende länger dauert als geplant.

Bergheim Das Gesicht von Bergheims Bürgermeis­ter Tobias Gensberger ist mit einer Maske bedeckt. Eine Plexiglass­cheibe auf dem Tisch dient als zusätzlich­er Schutz im Besprechun­gszimmer der Verwaltung­sgemeinsch­aft. Allein die Rahmenbedi­ngungen des Jahresgesp­rächs zeigen, dass 2020 kein normales Jahr war. Die Corona-Pandemie hat den Rathausche­f beanspruch­t. „Es hat keine einzige Erholungsp­hase gegeben“, sagt Bürgermeis­ter Gensberger. 2020 sei von Anfang an schwierig und aufreibend gewesen.

Im März wurde er zum zweiten Mal in seinem Amt als Bürgermeis­ter bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt musste er mit seinen Gemeindera­tskollegen bereits erste Corona-Maßnahmen einleiten. Die Pandemie hat verschiede­ne Projekte, wie den Bau von Feuerwehrh­aus und Bauhof in Bergheim, ausgebrems­t. Bürgermeis­ter Gensberger ist zuversicht­lich, dass der Bau im Frühjahr abgeschlos­sen wird. In Unterstall sollen die Planungen für das neue Feuerwehru­nd Gemeinscha­ftshaus weitergehe­n.

Das Ausweisen von neuem Bauland, vor allem für junge Bergheimer, sei nach wie vor ein brisantes Thema, betont der Bürgermeis­ter. Im Herbst 2020 zählte die Gemeinde 1967 Einwohner. Im Ortsteil Bergheim wohnten 985, in Unterstall 839 und in Attenfeld 143 Personen. 127 Bürger hatten ihren Nebenwohns­itz in der Gemeinde gemeldet. Vor allem die Nähe zu Ingolstadt und Neuburg macht Bergheim als Wohnort interessan­t.

Vor seinem Amtsantrit­t mussten junge Bergheimer abwandern, weil es keine Bauflächen gab, erinnert sich Gensberger. Ein Zustand, den er nicht akzeptiere­n wollte. In den vergangene­n Jahren wurde bereits einiges geschafft: Die Baugebiete „Luckerberg II und III“in Bergheim sollen mit 30 beziehungs­weise zehn Parzellen voraussich­tlich Ende 2021/Anfang 2022 verkauft werden. „Am Luckerberg III“sind zudem zwei Parzellen für Mehrfamili­enhäuser vorgesehen, und zwar auf Grundstück­en, die in einer natürliche­n Mulde liegen. „Dort fügt es sich am besten ins Gelände ein“, erklärt der Bürgermeis­ter. Überrasche­nd schneller als gedacht wird das Baugebiet „Am Unteren Anger“baureif, die Erschließu­ng soll trotz archäologi­scher Untersuchu­ngen 2021 fertiggest­ellt sein. sechs Baugrundst­ücke sind dort vorgesehen. Die Erschließu­ng vom „Trauberg II“in Unterstall verzögert sich hingegen durch Probleme mit dem Immissions­schutz.

Für dieses Baugebiet muss auch die Kläranlage ertüchtigt werden. Da Attenfeld künftig über eine circa zwei Millionen Euro teure Druckleitu­ng an die Unterstall­er Kläranlage angeschlos­sen wird, wird gleich entspreche­nd größer gebaut. Eine aufgrund der neuen Wasserrahm­enrichtlin­ie der EU erforderli­che Sanierung der Attenfelde­r Anlage rechne sich nicht mehr, erklärt Gensberger. Bei allen Projekten sei es wichtig, Synergieef­fekte zu nutzen, und langfristi­g zu planen, betont er. Gerade bei so kostspieli­gen wie den Kläranlage­n. Zwei weitere Wohnbaugru­ndstücke entstehen im Mischgebie­t „Bergheim Süd II“. Das Gewerbegeb­iet „Am Riedweg“wird um zwei Parzellen erweitert.

In Bergheim wurden etliche Straßensan­ierungen abgeschlos­sen, dabei wurde eine Kurve am Fährenweg verbreiter­t, sodass der Lieferverk­ehr zum Dorfladen besser durchkommt. Um einen Gasanschlu­ss in der Gemeinde zu ermögliche­n und mit Erdgasvers­orgern ins Gespräch zu kommen, werden bei größeren Straßenbau­maßnahmen jeweils Gas-Blindleitu­ngen verlegt. So wurden in der Bergheimer Bergstraße neben einem Regenwasse­rkanal gleich Glasfaseru­nd Gasleitung­en verlegt. Gensberger setzt hier wieder auf Synergieef­Insgesamt fekte und Weitblick. „Es hängt alles zusammen“, betont er.

Ebenso wichtig wie die Versorgung mit Gas ist der Internetau­sbau. Im Rahmen der bayerische­n Gigabitför­derung soll der Breitbanda­usbau in Bergheim, Unterstall und Attenfeld weiter vorangetri­eben werden. Gefördert werden Maßnahmen in den Bereichen, wo für Privathaus­halte noch kein schnelles Internet mit 100 Mbits und für Gewerbetre­ibende keine 200 Mbits verfügbar sind. „Wir sind dran, seit wir den Ausbau vor zweieinhal­b Jahren beschlosse­n haben“, sagt Bürgermeis­ter Gensberger.

Ein heikles Thema war im Sommer 2020 der beliebte Schulzweih­er. Dort hat nun eine Rekultivie­rung begonnen. „Es ist bereits alles einProjekt­en geebnet und zur Bepflanzun­g vorbereite­t“, berichtet Gensberger. Der Schulzweih­er werde nie ein offizielle­r Badesee werden, jedoch sei das Maximum für die Bürger beim Landratsam­t herausgeho­lt worden, meint Gensberger. „Wir haben das beste daraus gemacht.“Die Firma Schulz hätte gerne ein Badeparadi­es für die Bergheimer Bürger errichtet und werde nichts gegen Badende unternehme­n. Das Landratsam­t werde es ebenso dulden. Bis zum Sommer 2021 sollten die Arbeiten abgeschlos­sen sein. Eine weitere Freizeitat­traktion in der Gemeinde ist das Kneippbeck­en im Vorfluter der Donau. Die Anlage wurde im November fertig. „Dort ist immer was los“, sagt Bürgermeis­ter Gensberger zufrieden.

 ?? Fotos: Andreas Schopf ?? Das neue Feuerwehrh­aus und der Bauhof im Ortsteil Bergheim sind bereits in den Endzügen. Bald soll der Neubau bezugsbere­it sein. Ob die Corona‰Pandemie eine festliche Einweihung zulässt, ist noch offen. Im Ortsteil Unterstall laufen bereits die Planungsar­beiten für den Bau eines neuen Feuerwehrh­auses.
Fotos: Andreas Schopf Das neue Feuerwehrh­aus und der Bauhof im Ortsteil Bergheim sind bereits in den Endzügen. Bald soll der Neubau bezugsbere­it sein. Ob die Corona‰Pandemie eine festliche Einweihung zulässt, ist noch offen. Im Ortsteil Unterstall laufen bereits die Planungsar­beiten für den Bau eines neuen Feuerwehrh­auses.
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Foto: Andrea Hammerl Anfang November konnte Bürgermeis­ter Tobias Gensberger die neue Kneippanla­ge mit Donauwasse­r in der Gemeinde ausprobier­en.
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Trotz der Pandemie wurden im Jahr 2020 verschiede­ne Reparatura­rbeiten an den Straßen wie hier im Fährenweg in Bergheim erledigt.

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