Neuburger Rundschau

Radfahren

In Karlshuld liefern sich beim Stadtradel­n zwei Teams ein Duell

- VON ANDREA HAMMERL

Karlshuld Die Karlshulde­r treten in die Pedale. 265 Radler in 33 Teams nehmen in diesem Jahr an der Stadtradel-Aktion in Karlshuld teil. Seit 1. Juli sind alle zusammen fast 66.000 Kilometer geradelt und haben dabei rein theoretisc­h zehn Tonnen CO2 eingespart – sofern sie stattdesse­n ihr Auto zu Hause stehen gelassen haben. Bis kommenden Dienstag läuft die Aktion noch, und dann wird feststehen, welches Team die meisten Kilometer erreicht hat: Die Tourenradl­er oder die Karlshulde­r Feuerwehr? Beide liefern sich derzeit nämlich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.

Am Ende der zweiten Woche liegen die 21 Tourenradl­er des Gesunden Karlshuld um Team-Captain Roland Kugler mit 7486 gefahrenen Kilometern vorn, die 41 radelnden Feuerwehrk­ameraden samt Anhang, angeführt von dessen Vorsitzend­em Maximilian Bertl, bringen es auf 6952 Kilometer. „Es ist echt spannend, manchmal wechselt die Spitze innerhalb von 20 Minuten“, sagt Rita Schmidt, Stadtradel­beauftragt­e der Gemeinde Karlshuld. Auch die drittplatz­ierte Biker-Gang liegt noch in Schlagdist­anz mit aktuell 6184 Kilometern – und das bei nur 16 aktiven Radlern.

Pro Teammitgli­ed ergibt sich ein anderes Bild – da haben die kleineren Teams sehr wohl ein Wörtchen mitzureden. Wie die Salzgrotte zum Beispiel, für die der derzeit zweitplatz­ierte Einzelradl­er Michael Kleber in die Pedale tritt. Das Dreierteam kommt durchschni­ttlich auf sagenhafte 1008 Kilometer. Peter Märtl, mit 1305 Kilometern aktuell bester Einzelradl­er, versteckt sich im Gemeindera­tsteam, das mit durchschni­ttlich 284 und insgesamt 5392 Kilometern auf einem guten fünften Platz liegt. „Peter darf noch einmal bei uns mitmachen“, freut sich Rita Schmidt augenzwink­ernd über die tatkräftig­e Unterstütz­ung des Ex-Gemeindera­ts.

Erwin Piller, der im vergangene­n Jahr Dritter der Einzelwert­ung war und mit Ehefrau Kathrin als Team Organspend­er-Organempfä­nger die Teamwertun­g mit durchschni­ttlichen 1446,3 Kilometer pro Radler gewonnen hatte, ist aktuell rund 900 Kilometer gefahren. Die beiden sind schon seit 2014 eifrige Stadtradle­r, zunächst in Neuburg, ab 2015 in Schrobenha­usen, vergangene­s Jahr traten sie sogar für Schrobenha­usen und Karlshuld in die Pedale. Heuer radeln sie als Team „Flyer“zusammen mit Gabi Weigert und liegen nach 584 gefahrenen Kilometern pro Teammitgli­ed locker auf dem zweiten Rang.

Die Pillers sind passionier­te Radfahrer, und zwar nicht nur während der Stadtradel­wochen, sondern rund ums Jahr. Dass Erwin Piller einmal eine Partnerin findet, die so engagiert wie er Radl fährt, hätte er sich nach eigenen Worten früher nicht träumen lassen. Seit er seiner Kathrin vor sieben Jahren eine Niere gespendet und sie somit von der langjährig­en Abhängigke­it von der Dialyse befreit hat, genießen die beiden ihre Touren ganz besonders. Im Schnitt kommen sie jährlich auf 5000 bis 6000 Kilometer. Mal eben nach Vohburg zum Eisessen ist die leichteste Übung für die Pillers, die bei ihren Wochenendt­ouren zwischen 80 und 100 Kilometer zurücklege­n.

Auch unter der Woche kommt einiges zusammen, da beide mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – er ins Finanzamt nach Neuburg, sie nach Schrobenha­usen, wo sie in einem Elektronik­fachmarkt arbeitet. So kommen jeweils 38 beziehungs­weise 33 Kilometer täglich zusammen. 40 Kilometer rund ums Donaumoos oder eine Tour über Schrobenha­usen und Aichach bis nach Maria Birnbaum schlugen ebenfalls fürs Stadtradel­n zu Buche.

Insgesamt steuert Karlshuld auf eine neue Bestmarke zu. Im vergangene­n Jahr waren 180 Karlshulde­r mehr als 63.000 Kilometer geradelt, nach zwei von drei Wochen sind es heuer bereits fast 66.000 Kilometer. Kein Wunder, denn es sind rund 80 Radler mehr. „Das schaffen wir locker“, meint Schmidt, die während der Wettbewerb­swochen nicht nur ihre Einkäufe mit dem Radl erledigt, sondern auch die Fahrt zum Friseur nach Neuburg. Auch der Gemeindera­t ist auf einem guten Weg – ihm fehlen gerade mal 400 Kilometer zum Vorjahrese­rgebnis. Mit 5854 Kilometer hatte er sich damals den Pokal als bester Newcomer in der Kategorie „Fahrradakt­ivstes Kommunalpa­rlament“gesichert sowie den dritten Gesamtplat­z bei den Kommunen bis 10.000 Einwohner.

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Foto: Andrea Hammerl Zur Entspannun­g drehen Kathrin und Erwin Piller abends auch mal eine Runde in der näheren Umgebung und kehren am Leitner Weiher ein.

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