Radfahren
In Karlshuld liefern sich beim Stadtradeln zwei Teams ein Duell
Karlshuld Die Karlshulder treten in die Pedale. 265 Radler in 33 Teams nehmen in diesem Jahr an der Stadtradel-Aktion in Karlshuld teil. Seit 1. Juli sind alle zusammen fast 66.000 Kilometer geradelt und haben dabei rein theoretisch zehn Tonnen CO2 eingespart – sofern sie stattdessen ihr Auto zu Hause stehen gelassen haben. Bis kommenden Dienstag läuft die Aktion noch, und dann wird feststehen, welches Team die meisten Kilometer erreicht hat: Die Tourenradler oder die Karlshulder Feuerwehr? Beide liefern sich derzeit nämlich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen.
Am Ende der zweiten Woche liegen die 21 Tourenradler des Gesunden Karlshuld um Team-Captain Roland Kugler mit 7486 gefahrenen Kilometern vorn, die 41 radelnden Feuerwehrkameraden samt Anhang, angeführt von dessen Vorsitzendem Maximilian Bertl, bringen es auf 6952 Kilometer. „Es ist echt spannend, manchmal wechselt die Spitze innerhalb von 20 Minuten“, sagt Rita Schmidt, Stadtradelbeauftragte der Gemeinde Karlshuld. Auch die drittplatzierte Biker-Gang liegt noch in Schlagdistanz mit aktuell 6184 Kilometern – und das bei nur 16 aktiven Radlern.
Pro Teammitglied ergibt sich ein anderes Bild – da haben die kleineren Teams sehr wohl ein Wörtchen mitzureden. Wie die Salzgrotte zum Beispiel, für die der derzeit zweitplatzierte Einzelradler Michael Kleber in die Pedale tritt. Das Dreierteam kommt durchschnittlich auf sagenhafte 1008 Kilometer. Peter Märtl, mit 1305 Kilometern aktuell bester Einzelradler, versteckt sich im Gemeinderatsteam, das mit durchschnittlich 284 und insgesamt 5392 Kilometern auf einem guten fünften Platz liegt. „Peter darf noch einmal bei uns mitmachen“, freut sich Rita Schmidt augenzwinkernd über die tatkräftige Unterstützung des Ex-Gemeinderats.
Erwin Piller, der im vergangenen Jahr Dritter der Einzelwertung war und mit Ehefrau Kathrin als Team Organspender-Organempfänger die Teamwertung mit durchschnittlichen 1446,3 Kilometer pro Radler gewonnen hatte, ist aktuell rund 900 Kilometer gefahren. Die beiden sind schon seit 2014 eifrige Stadtradler, zunächst in Neuburg, ab 2015 in Schrobenhausen, vergangenes Jahr traten sie sogar für Schrobenhausen und Karlshuld in die Pedale. Heuer radeln sie als Team „Flyer“zusammen mit Gabi Weigert und liegen nach 584 gefahrenen Kilometern pro Teammitglied locker auf dem zweiten Rang.
Die Pillers sind passionierte Radfahrer, und zwar nicht nur während der Stadtradelwochen, sondern rund ums Jahr. Dass Erwin Piller einmal eine Partnerin findet, die so engagiert wie er Radl fährt, hätte er sich nach eigenen Worten früher nicht träumen lassen. Seit er seiner Kathrin vor sieben Jahren eine Niere gespendet und sie somit von der langjährigen Abhängigkeit von der Dialyse befreit hat, genießen die beiden ihre Touren ganz besonders. Im Schnitt kommen sie jährlich auf 5000 bis 6000 Kilometer. Mal eben nach Vohburg zum Eisessen ist die leichteste Übung für die Pillers, die bei ihren Wochenendtouren zwischen 80 und 100 Kilometer zurücklegen.
Auch unter der Woche kommt einiges zusammen, da beide mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren – er ins Finanzamt nach Neuburg, sie nach Schrobenhausen, wo sie in einem Elektronikfachmarkt arbeitet. So kommen jeweils 38 beziehungsweise 33 Kilometer täglich zusammen. 40 Kilometer rund ums Donaumoos oder eine Tour über Schrobenhausen und Aichach bis nach Maria Birnbaum schlugen ebenfalls fürs Stadtradeln zu Buche.
Insgesamt steuert Karlshuld auf eine neue Bestmarke zu. Im vergangenen Jahr waren 180 Karlshulder mehr als 63.000 Kilometer geradelt, nach zwei von drei Wochen sind es heuer bereits fast 66.000 Kilometer. Kein Wunder, denn es sind rund 80 Radler mehr. „Das schaffen wir locker“, meint Schmidt, die während der Wettbewerbswochen nicht nur ihre Einkäufe mit dem Radl erledigt, sondern auch die Fahrt zum Friseur nach Neuburg. Auch der Gemeinderat ist auf einem guten Weg – ihm fehlen gerade mal 400 Kilometer zum Vorjahresergebnis. Mit 5854 Kilometer hatte er sich damals den Pokal als bester Newcomer in der Kategorie „Fahrradaktivstes Kommunalparlament“gesichert sowie den dritten Gesamtplatz bei den Kommunen bis 10.000 Einwohner.